IT-Distributor Actebis bereit für Börsengang

Der nach eigenen Angaben drittgrößte IT-Distributor Europas ist die größte Tochter der Beteiligungsgesellschaft Arques, die Börsenpläne liegen aber seit einiger Zeit auf Eis. Auch ein Verkauf des Unternehmens sei eine Option.

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Von
  • Nadine Schwede
  • dpa

Der IT-Distributor Actebis steht weiter in den Startlöchern für einen Börsengang. "Wir halten unsere IPO-Bereitschaft aufrecht, sodass wir noch im zweiten Halbjahr rausgehen könnten, aber die Situation am Kapitalmarkt ist nach wie vor von großen Unsicherheiten geprägt", sagte Unternehmenschef Klaus Hellmich in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Mit den Finanzmitteln will Actebis vor allem Zukäufe finanzieren. Das Unternehmen ist die größte Tochter der Beteiligungsgesellschaft Arques, die Börsenpläne liegen aber seit einiger Zeit auf Eis.

Eigentlich sei nach wie vor primär ein Börsengang geplant, aber auch der Verkauf des nach eigenen Angaben drittgrößten IT-Distributors in Europa sei eine Option. "Wir prüfen die Alternativen. Es gibt Gespräche mit verschiedenen Interessenten. Unser Geschäftsmodell und unsere Kennzahlen überzeugen", sagt Hellmich. Überdies sei Actebis "solide finanziert" und stehe nicht unter Zeitdruck für den Schritt an die Börse. "Aber wir würden gerne einige Akquisitionen durchführen, um unsere europäische Präsenz auszubauen", so der Unternehmens-Chef. "Dies erfordert zusätzliches Kapital."

Actebis vertreibt Informations- und Telekommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik. 1800 Mitarbeiter arbeiten in sieben Ländern Europas mit 70.000 Geschäftskunden. Der Gruppenumsatz lag 2007 bei 3,6 Milliarden Euro. "Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Herstellen und Wiederverkäufern. Verfügbarkeit und schnelle Lieferung sind Kernthemen unseres Geschäfts", erklärt Hellmich. Nach einen erfolgreichen Jahr 2007 sieht Actebis das laufende Jahr nüchterner: "2008 bemerkten wir einen deutlichen Rückgang in der Nachfrage." Im ersten Halbjahr sei das Unternehmen zwar im Plankorridor, "doch die zweite Hälfte wird nochmals eine große Herausforderung." Die gesamte Branche leide derzeit unter der nachlassenden Konjunktur und der schwindenden Kaufbereitschaft von Unternehmen und Privatleuten. "Auch der starke Wettbewerb drückt auf die Profitabilität – die Margen kommen unter Druck", sagt Hellmich. (Nadine Schwede, dpa-AFX) / (jk)