Kienbaum-Studie: Fachkräftemangel pusht IT-Gehälter

So stark wie seit drei Jahren nicht mehr steigen laut Kienbaum derzeit die Einkommen in der IT-Branche.

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Von
  • Jürgen Seeger

Die Managementberatung Kienbaum hat zum 35. Mal die Studie "Vergütung von Führungs- und Fachkräften in der Informationstechnologie" durchgeführt und dafür 6022 Positionen in 291 Unternehmen ausgeführt. Das Ergebnis sieht für die Arbeitnehmer erfreulich aus: Die Grundgehälter von Führungskräften seien um 3,2 Prozent, die von Fachkräften um 3,5 Prozent gestiegen.

Als Beispiele für die Saläre von Führungskräften nennt Kienbaum den Leiter der Informationsverarbeitung und Organisation mit durchschnittlich 140.000 Euro Jahresgehalt, den Leiter des IT-Managements mit 125.000 Euro und den Leiter Anwendungsentwicklung mit 109.000 Euro. Unter den Fachkräften beziehe der Security-Manager mit 87.000 Euro im Schnitt die höchsten Gesamtbezüge. "Um neue Mitarbeiter zu rekrutieren und vorhandene zu halten, zahlen Unternehmen deutlich höhere Gehälter als noch in der Vergangenheit", bewertet Christian Näser, Mitglied der Geschäftsleitung bei Kienbaum, die Entwicklung.

Diese Tendenz dürfte sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen, denn es herrsche ein eklatanter Nachwuchsmangel in der Branche. Das Durchschnittsalter liege bei 44 Jahren, und laut Näser kann man dem Nachwuchs ein Informatik-Studium nur empfehlen. "Akademikern eröffnen sich derzeit ausgezeichnete berufliche Perspektiven. Besonders gefragt sind die Spezialisten unter den Informatik-Absolventen." Wichtig sei aber, schon während des Studiums Schwerpunkte zu setzen und in diesen Bereichen erste Erfahrungen durch Praktika vorweisen zu können.

Weiteres Ergebnis: Mittlerweile wird eine deutliche Mehrheit der ITler erfolgsabhängig bezahlt. Waren es im Vorjahr schon 78 Prozent der Führungskräfte und 55 Prozent der Fachkräfte, die leistungsbezogen entlohnt wurden, sind es aktuell 84 beziehungsweise 61 Prozent. (js)