Musk: CERN-Direktion lässt neuen Tunnel vielleicht von Boring Co. graben
Für den Nachfolger des Teilchenbeschleunigers LHC wird ein 100 Kilometer langer Tunnel benötigt. Kurz nach Bekanntgabe der Pläne meldete sich Elon Musk zu Wort.
- Sascha Mattke
Der Tunnel für den von Wissenschaftlern des CERN geplanten neuen Teilchenbeschleuniger FCC könnte von der Boring Company des Multi-Unternehmers Elon Musk gegraben werden. Diese Möglichkeit brachte Musk nach der Veröffentlichung des FCC-Designs in der vergangenen Woche öffentlich ins Spiel: Die CERN-Direktion habe ihn gefragt, ob Boring Co. den Tunnelbau übernehmen könne, schrieb er am Montag auf Twitter. Nach seinen Angaben wären damit Einsparungen von "mehreren Milliarden Euro" möglich, wie Technology Review online in "CERN: Musk will bohren" berichtet.
Der FCC soll etwa ab 2040 Nachfolger des LHC werden, des derzeit größten wissenschaftlichen Experiments weltweit. Auf der gegenüber dem LHC vervierfachten Länge der Ringbahn sollen Partikel vor der Kollision miteinander höhere Geschwindigkeiten erreichen, was neue Erkenntnisse verspricht. An dem Design-Bericht über das neue Konzept waren 1300 Forscher von 150 Universitäten beteiligt. Die Gesamtkosten werden bis zum Endausbau auf 24 Milliarden Euro veranschlagt.
Allein 5 Milliarden Euro davon soll der neue Tunnel kosten. Wie Musk hier einige Milliarden sparen möchte, ließ er in seinem Tweet allerdings offen. Bei seinen Tunnel-Plänen für reibungsloseren Verkehr in Großstädten setzt er zur Kostensenkung auf einen gegenüber herkömmlichen Tunneln verkleinerten Durchmesser, was für den FCC aber keine Option sein dürfte. Insgesamt will Musk nach eigenen Angaben das Tempo beim Bau von Tunnels um den Faktor zehn steigern. Ein erstes Teilstück unter Los Angeles hatte er im Dezember vorgestellt.
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(sma)