Neue eBay-Masche: Kaufabbruch

Bewertungen sollen Vertrauen für Geschäfte im Internet schaffen. Doch die Systeme dafür sind nicht gegen Tricksereien gefeit, wie ein aktueller Fall zeigt.

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Neue eBay-Masche: Kaufabbruch

(Bild: "ebay store" / Jeremi Joslin / cc-by-2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Die Bewertungssysteme von eBay und anderen Internet-Plattformen sind ein wichtiges Werkzeug, um Geschäfte zwischen Unbekannten zu ermöglichen – wer weiß, welche Erfahrungen andere mit einem bestimmten Anbieter oder Käufer gemacht haben, kann das als Grundlage für seine Entscheidungen nutzen. Entsprechend bemüht sind Verkäufer, eine möglichst gute Bewertung von Kunden zu bekommen und so neue anzulocken. Von einem Fall, bei dem die Bewertungssystematik von eBay offenbar geschickt ausgenutzt wird, um Interessenten in die Irre zu führen, berichtet Technology Review online in „eBay: Schummeln mit dem Bewertungssystem“.

Der Verkäufer bot neben kleinen Artikeln wie Schutzhüllen unter anderem iPhones an, angeblich neu und unbenutzt. Wie ein Blick in seine detaillierten Bewertungen jedoch zeigt, hat er allein im letzten Monat nach Angaben der Käufer in mindestens 13 Fällen statt Neugeräten alte verschickt. Trotzdem kommt er auf eine Quote von 99,9 Prozent positiven Bewertungen, was ein sehr guter Wert ist. Dies erklärt sich zum einen dadurch, dass eBay für die Berechnung dieser Quote neutrale Bewertungen außer Acht lässt. Würde sie stattdessen als Anteil der positiven an allen Bewertungen berechnet, läge sie bei dem fraglichen Verkäufer bei deutlich niedrigeren 98,2 Prozent.

Zudem scheint der Verkäufer einen Trick entdeckt zu haben, um negativen Bewertungen zu entgehen. In mindestens einem Fall behauptete er nach der Lieferung eines gebrauchten iPhones, es handele es sich um ein Versehen seiner "Versandabteilung" und bot an, nach Rücksendung ein Neugerät zu schicken. Als das zunächst gelieferte Gerät bei ihm eingetroffen war, brach er jedoch den Kauf ab, sodass der Käufer nur noch auf Umwegen eine Bewertung dafür abgeben konnte; der Kaufpreis wurde über PayPal zurückerstattet. Die Frage, ob sich Fälle wie dieser möglicherweise häufen und was dagegen getan wird, ließ die eBay-Pressestelle unbeantwortet.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)