Norwegen will grĂĽner werden
Der größte Ölkonzern in dem skandinavischen Land setzt verstärkt auf erneuerbare Energieformen und hat in Großbritannien eine große Offshore-Windanlage aufgebaut.
410.000 britische Haushalte soll eine neue Windkraftanlage in der Nordsee vor Norfolk versorgen. Hinter dem Projekt steht mehrheitlich der norwegische Ă–lriese Statoil, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Statoil: Von Ă–l zu Wind?").
Die Idee für die nun mit 67 Turbinen ausgestattete Installation vor der britischen Küste in Norfolk, die eine Idealkapazität von 402 Megawatt hat, stammt allerdings nicht von den Norwegern. Die kauften im Herbst 2012 ein bereits genehmigtes Projekt der britischen Warwick Energy Limited – zusammen mit dem norwegischen Energieversorger Statkraft, der ebenfalls mehrheitlich dem norwegischen Staat gehört.
Beteiligt ist auĂźerdem die Abu Dhabi Future Energy Company, auch unter dem Namen Masdar bekannt, die fĂĽr den WĂĽstenstaat nach neuen Einnahmequellen abseits von Ă–l und Gas sucht. Die letzte Turbine fĂĽr Dudgeon wurde im September installiert. Im Oktober lief die Testphase an, seit Ende November soll der Standardbetrieb laufen.
Statoil - Dudgeon Offshore Windpark (4 Bilder)
(Bild: Roar Lindefjeld / Woldcam / Statoil)
Die Anlage, die gut 32 Kilometer vom Küstenort Cromer entfernt liegt, sollte ursprünglich größer werden. Warwick wollte anfangs 560 Megawatt Leistung installieren, die dann aber reduziert wurden. Auch die Zahl der Turbinen schöpft die Lizenz, die bis zu 168 Windmühlen umfassen soll, nicht aus. Dafür loben sich Statoil, Madar und Statkraft, die Baukosten seit der Investitionsentscheidung im Jahr 2014 um 15 Prozent reduziert zu haben. So sei man "on time and under budget" gestartet, hieß es.
Statoil plant, bis 2030 rund 10 Milliarden Euro in erneuerbare Energieformen zu stecken, die laut dem Konzern aber profitabel sein müssen. Parallel dehnt das Unternehmen allerdings auch das Erdölgeschäft weiter auf, steht so kurz vor dem Start eines umstrittenenen Projekts in der Barentssee.
Mehr dazu bei Technology Review Online:
(bsc)