Qualcomm wehrt sich gegen "Fake-News"-Vorwurf von Apple

Tim Cook, Chef des iPhone-Produzenten, hatte Berichte zurückgewiesen, laut denen es mit dem Chipkonzern Verhandlungen über eine Einigung im Lizenzstreit gibt.

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Qualcomm-Schriftzug

Messeauftritt von Qualcomm.

(Bild: dpa, Andrej Sokolow)

Lesezeit: 2 Min.

Der Ton im Patent- und Lizenzkampf zwischen Qualcomm und Apple wird rauer. Nachdem Apple-Chef Tim Cook in dieser Woche in einem Interview Angaben des Funkchipspezialisten zurückgewiesen hatte, laut denen es Verhandlungen über eine außergerichtliche Einigung zwischen den Streithähnen gibt, schoss nun Qualcomm zurück. Cooks Bemerkungen seien "irreführend", erklärte der Konzern gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Qualcomm-Boss Steve Mollenkopf habe gar nicht gesagt, es gebe Verhandlungen über eine außergerichtliche Einigung.

Apple will die hohen Abgaben für Lizenzen für Mobilfunktechnik an Qualcomm nicht mehr zahlen und hat seine Auftragsfertiger angewiesen, Milliardengebühren nicht mehr abzuführen. Qualcomm wiederum geht weltweit aggressiv gegen Apple vor, um Patente durchzusetzen. Zuletzt gelang des dem Chipunternehmen, ein Verkaufsverbot für ältere iPhone-Modelle in Deutschland zu erreichen.

Cook hatte in einem Interview mit dem Börsensender CNBC gesagt, die "Wahrheit" sei, dass es keinerlei Gespräche über eine außergerichtliche Einigung mit Qualcomm seit dem dritten Quartal 2018 gegeben habe. Das Problem, das man mit Qualcomm habe, sei dessen Politik, ohne Lizenzen keine Chips zu offerieren. "Das ist aus unserer Sicht illegal."

Cook warf Qualcomm außerdem vor, "jemanden zu bezahlen, Fake News zu schreiben und sie zu bewerben". Ein Sprecher von Qualcomm sagte daraufhin, Apple versuche, Qualcomms Reputation zu schädigen. Was Cook mit dem Fake-News-Vorwurf meinte, ist unklar. Es gab allerdings einen Bericht in der New York Times, der behauptete, der Chipkonzern habe eine Research-Firma beschäftigt, die angeblich negative Geschichten über Apple verbreitet hat.

Der Qualcomm-Sprecher sagte, Apples Stellungnahme sei "wieder einmal irreführend" und "speziell zeitlich darauf abgestimmt", die Reputation von Qualcomm zu schädigen. Man habe in den letzten 18 Monaten stets klargemacht, dass man zu unterschiedlichen Zeiten mit Apple diskutiert habe und nach einer möglichen Lösung im Lizenzstreit suche. (bsc)