Quanten-IT gegen Verkehrsprobleme

VW will D-Waves Quantencomputer per Onlinezugang nutzen, um bessere Stauprognosen zu erstellen.

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Quanten-IT gegen Verkehrsprobleme
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Verkehrsstaus lassen sich bislang zwar schon im Rechner simulieren, aber nicht in Echtzeit, denn die Daten sind zu komplex. Volkswagen will sich hier nun mit besonders schnellen Computer behelfen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("VW will Staus mit Quantencomputern verhindern"). Der Autokonzern arbeitet dazu mit der Spezialfirma D-Wave zusammen.

Das Ziel der Kooperation ist es, sich abzeichnende Staus so weit im Voraus zu erkennen, dass Autofahrer Alternativen nutzen können – und sich der Stau gar nicht erst bildet. Zeichnet sich also ein Stau ab, berechnet das Programm für die Verkehrsteilnehmer neue Routen.

Um diese Berechnung durchzuführen, nutzt Volkswagen den Onlinezugang zum Quantencomputer von D-Wave. "Ein herkömmlicher Computer, etwa ein leistungsfähiges Notebook, hätte nach 45 Minuten noch immer nicht die optimale Lösung gefunden", betont Florian Neukert, Principal Data Scientist im Code Lab der Volkswagen Konzern-IT in San Francisco, gegenüber Technology Review. "Der Quantencomputer braucht dafür nur wenige Millisekunden. Die Übertragung der Daten über das Netz dauert länger".

Es handelt sich beim verwendeten Modell um einen "adiabatischen Quantencomputer". Dieser Typ ist nur für Optimierungsaufgaben geeignet, wie der, die VW präsentiert hat. VW verwendet für seine Berechnungen den 1000Q. Er ist das Vorgängermodell des im Januar vorgestellten 2000Q, der mit 2000 Qbits rechnet. Nach dem Testprojekt in Peking will Volkswagen die Methode auch in Barcelona anwenden. Im nächsten halben Jahr soll es nach Aussage von Martin Hofmann, CIO des Volkswagen-Konzerns, soweit sein. Dort könnten beispielsweise vernetzte Straßenlaternen die nötigen Informationen über Verkehrsbewegungen sammeln.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)