Social Media Marketing im Handel unbedeutend

Der Handel setzt immer stärker auf moderne Werbemaßnahmen, die Budgets für die klassischen Werbeformen gehen deutlich zurück. Das meldet der Marketingmonitor 2010/11 der EHI.

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Von
  • Marzena Sicking

Printmedien müssen sich warm anziehen: Noch ist die klassische Werbung das "Marketing-Flaggschiff" des Einzelhandels, aber der Trend geht klar in eine andere Richtung. So werden derzeit etwa 58 Prozent der Werbebudgets in Flyer, Kataloge und Anzeigen investiert – 2007 waren es noch 70 Prozent. Und es geht weiter abwärts: Für das Jahr 2013 prognostizieren die Experten, dass nur noch 53 Prozent der Gelder für die klassische Handelswerbung ausgegeben und 47 Prozent bereits in neuere Marketingmaßnahmen fließen werden. Das sind jedefalls die Ergebnisse der diesjährigen EHI-Befragung des Handels zu den Marketingbudgets.

Am stärksten wächst demnach das Online-Marketing mit einem Plus von 85 Prozent. Nur knapp 2 Prozent entfallen auf das aktuell gehypte Mobile Marketing und Social Media Marketing. An den Erfolg der Werbung in diesen Bereichen mag der Handel noch nicht so recht glauben. Der Anteil von Social Media Marketing am gesamten Werbebudget liegt unter 1 Prozent – kein Wunder: die Online-Kundenfrequenz ist im Vergleich mit den Kundenströmen im Supermarkt verschwindend gering. Alles nur Hype – diese Meinung vertreten dann auch 44 Prozent der Marketingverantwortlichen und immerhin 12 Prozent glauben, dass Social Media Marketing keine Zukunft hat.

Auch sonst zeigt man sich im Handel eher konservativ: Das meiste Online-Geld wird in die Pflege und den Ausbau der eigenen Homepage investiert, weniger als 50 Prozent fließen in andere Formen der Werbung.

Weiteres Ergebnis der Studie: Die Händler sind zwar bei der Frage, in welche Werbeform sie investieren, sehr vorsichtig, Geld in die Hand nehmen, wollen sie aber in jedem Fall. Etwa 11 Milliarden Euro werden in den nächsten Jahren in das Marketing fließen, so eine Hochrechnung des EHI. 42 Prozent der befragten Marketingverantwortlichen gehen sogar von einer weiteren Steigerung ihrer bisherigen Budgets aus. (gs)