Studie: Frauen führen vor allem kleinere Unternehmen

Laut der Wirtschaftsauskunftei Bürgel ist hierzulande jeder 5. Firmenchef eine Frau. Der Frauenanteil in der Führungsspitze fällt jedoch umso kleiner aus, je größer die Unternehmen.

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Nach Informationen der zum Allianz-Konzern gehörenden Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG steht hierzulande in jedem fünften Unternehmen eine Frau an der Spitze. Die Frauenquote in der Chefetage variiert im Vergleich der einzelnen Bundesländer nur leicht um den Bundesdurchschnitt von 20,3 Prozent. In Bremen liegt der Anteil mit 17,7 Prozent laut Bürgel am niedrigsten – die höchste Quote weiblicher Chefs findet sich in Berlin (23,3 Prozent). Deutlicher fallen die Unterschiede bei Betrachtung verschiedener Altersgruppen aus: So ist bei den 18- bis 24-jährigen Chefs schon jeder dritte eine Frau. In den Altersstufen von 25 bis 29 Jahre und 30 bis 34 Jahre liegt die Frauenquote noch bei gut einem Viertel.

Einen schweren Stand haben Frauen offensichtlich noch immer in Großunternehmen. Denn den Zahlen von Bürgel zufolge übersteigt die Frauenquote in der Führungsetage nur bei Kleinstfirmen bis neun Mitarbeiter die 20-Prozent-Marke. Je größer das Unternehmen – gemessen an der Zahl der Angestellten – desto geringer fällt der Anteil weiblicher Chefs aus. Bei den Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitern kann nicht einmal jede zehnte eine Frau an der Führungsspitze vorweisen. Unterdessen bemüht sich die Bundesregierung, den Frauenanteil in den Vorstandsetagen deutscher Unternehmen zu steigern. Der von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder vorgeschlagene 4-Stufen-Plan soll bis zu dreimal so vielen Frauen den Weg in die Top-Positionen der Wirtschaft ebnen. Eine Frauenquote wird aber nicht nur von vielen Konzernen abgelehnt, sondern trifft auch allgemein nicht auf breite Zustimmung.

(Bild: Bürgel)

Stattdessen sollen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft und freiwillige Änderungen in der Personalpolitik die Wende herbeiführen. Dass nun endlich Schluss mit den Lippenbekenntnissen sein müsse, betonte noch einmal Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger. Als erstes DAX-Unternehmen hat sich der Konzern die Selbstverpflichtung auferlegt, bis 2015 den Anteil von Frauen in Führungspositionen von derzeit 12 auf 30 Prozent zu steigern. Auf diesen Zielwert arbeiten unterdessen auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und EU-Kommissarin Viviane Reding hin – nötigenfalls sollen dabei auch rechtliche Instrumente eingesetzt werden. (map)