Unerlaubtes Mitbringsel zum Mond: "Mondbrief" in Sindelfingen zu sehen
Es war der Briefmarkenskandal von Apollo 15: Drei Astronauten hatten mit kommerzieller Absicht Hunderte Briefe zum Mond mitgenommen. Einer wird nun versteigert.
Heimlich haben Astronauten die Briefe mit zum Mond und wieder zurück zur Erde genommen – 48 Jahre nach der "Apollo 15"-Mission ist einer der sogenannten Mondbriefe ab Donnerstag auf der Messe "Antik & Kunst" in Sindelfingen zu sehen.
1971 brachten Davis Scott, Alfred Worden und James Irwin ohne Genehmigung der US-Raumfahrtbehörde NASA Hunderte Briefe – wohl gegen Bezahlung – ins All. Bei dem Stuttgarter Auktionshaus Eppli wird der auf der Messe gezeigte "Mondbrief" dieses Jahr bei einem Startpreis von 22.000 Euro versteigert.
FĂĽr alle drei der letzte Flug ins All
Ein deutscher Briefmarken-Händler hatte die Aktion initiiert und verkaufte 99 der Briefe, die auch die Unterschriften der Astronauten tragen, innerhalb weniger Monate.
Die Folgen des Briefmarkenskandals waren erheblich: Die drei Astronauten durften an der darauffolgenden Mission nicht mehr teilnehmen, ihren Kollegen war es fortan nur noch erlaubt, zwölf persönliche Gegenstände mit ins All zu nehmen. Scott, Worden und Irwin hätten den Transport aller Briefe genehmigen lassen müssen – zudem war es verboten, sie zu verkaufen. (mho)