Vergleich: Bekannte Apps nicht datenschutzfreundlich – aber es gibt Alternativen
Die bekannten Messenger und Apps für Karten, Kalender, soziale Netze und E-Mails sind nicht sehr datenschutzfreundlich. Es gibt aber jeweils Alternativen, die auch bei der Bedienung gleichziehen. Das haben Studenten der Uni Wien zusammengetragen.
In puncto Datenschutz schneiden die großen und bekannten Apps für Kurznachrichten, E-Mails, Karten, Kalender und soziale Netzwerke fast ausnahmslos schlecht ab, Alternativen sind aber verfügbar. Zu diesem Ergebnis sind Studierende der Wirtschaftsuniversität Wien gekommen, die insgesamt 25 Anwendungen in Bezug auf Datenschutzfreundlichkeit verglichen haben. Nutzer von Google, Facebook, Twitter, Microsoft und Konsorten erfahren in der entstandenen Broschüre, wo die Dienste patzen, wie die unbekannteren Kleinen abschneiden und was man außer dem Wechsel zu Alternativen noch tun kann, um die Kontrolle über die eigenen Daten zu verbessern.
In Bezug auf sechs Kriterien haben sie die Alltags-Netzbegleiter geprüft. Wichtig waren die Transparenz der Datenverarbeitung und die Wahlmöglichkeiten für den Nutzer – also etwa, ob er Daten zurückhalten und den Dienst dennoch in Anspruch nehmen kann. Außerdem wurde verglichen, wie stark darauf Einfluss genommen werden kann, an wen Daten übermitteln werden und welche Möglichkeiten es gibt, die Einhaltung zu überprüfen. Daneben bewerteten die Studierenden auch, wie stark die Anbieter ihre Nutzer durch automatisierte Updates gängeln, ob sie schon beim Design der Dienste auf Datenschutz freundliche Technik setzen und die dann als Standardeinstellung verwenden (Privacy by Design und by Default).
Alternativen nutzen
Lediglich bei der ebenfalls untersuchten Attraktivität sind die bekannten Dienste stets optimal. Mit Blick auf den Datenschutz schneiden vor allem unter den Messengern, sowie Mail- und Kartendiensten die alternativen Dienste rundweg besser ab. Mailprogramme wie Runbox oder Tutanota, Messenger wie Signal und Wickr Me, Diaspora als soziales Netzwerk oder Karten-Apps wie Osmand bekommen dabei fast durchweg Bestnoten. Alternativen gibt es, schreibt denn im Vorwort denn auch Jan Philipp Albrecht, der aus dem Europaparlament scheidende Grünen-Experte für die Datenschutzgrundverordnung: Man muss sie nur nutzen.
[Update 09.03.2018 – 12:50 Uhr] Die Studie wurde an der Wirtschaftsuniversität Wien erstellt, das wurde korrigiert.
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(mho)