iOS 11: Siri soll Interessen des Nutzers lernen
Mit iOS 11 liefert Apple zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen für iPhone und iPad – darunter einen Nicht-stören-Modus, der Nachrichten beim Autofahren unterdrückt.
Apple hat auf der Entwicklerkonferenz WWDC am Montag einen ersten Blick auf iOS 11 gewährt (siehe dazu auch den Mac & i-Liveticker). Das gewöhnlich für Herbst angesetzte Betriebssystem-Update verspricht eine ganze Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen.
Die sehr versteckten iMessage-Apps sollen künftig leichter zu finden sein, zudem will Apple die teils wackelige Synchronisation von Konversationen zwischen Geräten verbessern: “Messages in iCloud” stelle sicher, dass eine auf dem iPhone gelöschte Nachricht auch auf dem Mac gelöscht wird, erklärte Apples Software-Chef Craig Federighi. Beim Einloggen auf einem neuen Gerät werde zudem die Konversationshistorie komplett heruntergeladen – die Nachrichten bleiben dabei Ende-zu-Ende-verschlüsselt, betonte Federighi.
iOS 11 (22 Bilder)
Apple Pay für Überweisungen in iMessage integriert
Apple Pay wird außerdem – wie schon länger erwartet – in Apples Nachrichten-App respektive iMessage integriert, um die Überweisung von Beträgen zwischen zwei Personen direkt innerhalb einer Unterhaltung zu ermöglichen. Eine “Apple Pay Cash Card” verwaltet die Geldbeträge. Neue Apple-Pay-Länder kündigte das Unternehmen nicht an. Für Deutschland wird der Start des Bezahldienstes offensichtlich vorbereitet – ein konkreter Termin liegt aber weiterhin nicht vor.
Das Sprachassistenzsystem Siri erhält künftig überarbeitete Stimmen, die natürlicher klingen. Zudem soll Siri Folgefragen besser beantworten sowie Gesprochenes übersetzen können – vorerst nur aus dem Englischen in andere Sprachen wie Chinesisch und Deutsch, die Sprachunterstützung soll im Laufe der Zeit ausgebaut werden. Siri stelle außerdem erweiterte Assistenzfunktionen bereit, so Apple, und dafür die Interessen des Nutzers erfassen, etwa im Browser Safari durchgeführte Aktionen – eine Reisebuchung zum Beispiel. All dies erfolgt lokal, soll nun aber zwischen den Geräten des Nutzers synchronisiert werden, so Federighi – das stelle sicher, dass alles “komplett privat” bleibe. Siri soll außerdem mit weiteren Apps von Dritt-Entwicklern kommunizieren, darunter Notiz- und To-Do-Apps.
Verbesserungen bei Fotos und Apple Maps
Apple verspricht mit iOS 11 außerdem weniger Speicherplatzverbrauch bei Videoaufnahmen, eine bessere Bildqualität für Fotos sowie Verbesserungen bei Aufnahmen mit geringem Licht. Live-Fotos lassen sich umfangreicher nachbearbeiten, etwa um das gewünschte Standbild festzulegen. Die Foto-App erkennt weitere Dinge und stellt daraus automatisch neue Erinnerungen zusammen.
Den hauseigenen Kartendienst will Apple um Innenraumkarten von Einkaufszentren und Flughäfen in ersten Städten erweitern. Bei der Navigation zeigt die Karten-App künftig Informationen zu Geschwindigkeitsbegrenzungen und Spurwahl.
Ein neuer Nicht-stören-Modus soll sicherstellen, dass der Fahrer im Auto nicht mehr durch Benachrichtigungen abgelenkt wird – diese werden dafür automatisch unterdrückt, sobald das iPhone die Fortbewegung im Auto bemerkt. Das Display bleibt dann schwarz, statt wie gewohnt neu eingehende Mitteilungen anzuzeigen – diese lassen sich erst bei einem Stopp des Fahrzeugs einsehen. Der Nutzer habe die Option, die Funktion jederzeit abzuschalten, wenn er zwar im Auto sitzt, aber nicht der Fahrer ist, so Apple. Das funktioniert, anders als CarPlay, auch ohne Unterstützung des Autoherstellers.