iPhone 7 und 8 in Deutschland wieder im Handel – dank Chip-Wechsel

Apple verbaut in den zwei Modellen nun Qualcomm- statt Intel-Modems und umgeht so ein Verkaufsverbot.

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iPhone 7

Das iPhone 7 kam im September 2016 auf den Markt.

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

Lesezeit: 2 Min.

iPhone 7 und 8 sind künftig wieder offiziell in Deutschland auf dem Markt: Statt mit Funkchips von Intel operieren sie jedoch mit Technik von Qualcomm. Solche Sonderversionen der Geräte hatten sich bereits angedeutet.

Hintergrund ist der große Patentstreit mit Qualcomm, das Anfang des Jahres den Absatz der Geräte mit einem Gerichtsurteil stoppen ließ. In Deutschland sollen nun Versionen mit Kommunikationschips von Qualcomm statt von Intel verkauft werden, wie Apple am Donnerstag mitteilte. Man habe keine andere Wahl, um sicherzustellen, dass alle Modell am Markt erhältlich blieben. Zugleich machte der Konzern deutlich, dass der grundsätzliche Streit mit Qualcomm weitergehe.

Apple wirft Qualcomm überhöhte Lizenzgebühren und unfairen Wettbewerb vor. Qualcomm verklagte Apple daraufhin vor vielen Gerichten mit dem Vorwurf der Patentverletzung – unter anderem auch in Deutschland. Das Münchner Landgericht entschied im Dezember, dass ein Chip zum Power-Management der Firma Qorvo ein Qualcomm-Patent verletzt und verfügte ein Verkaufsverbot. Die Qorvo-Technik ist mit den Kommunikationschips von Intel integriert, deshalb musste Apple den Lieferanten komplett austauschen. Intel betonte, dass Techniken des Unternehmens selbst nicht betroffen sind.

Auch die Firma Qorvo betont, dass ihre technische Lösung das Patent von Qualcomm nicht verletze – weigerte sich aber, Details im Münchner Verfahren preiszugeben, aus Sorge, dass Qualcomm Geschäftsgeheimnisse erfährt. Somit fällte das Gericht sein Urteil, ohne die Technik direkt zu prüfen.

Auch nachdem das Verkaufsverbot in Kraft trat, konnte man die betroffenen Modelle iPhone 7, 8 und X weiterhin bei Händlern und Mobilfunk-Betreibern kaufen. Apple selbst nahm das iPhone 7 und 8 aus dem Angebot seiner Stores und auf der Website. Das iPhone X hatte der Konzern in seinem eigenen Sortiment bereits durch die neueren Modelle XS und XR ersetzt. (mit Material der dpa)

(bsc)