iPhone XS: Nutzer klagen über "zu schöne" Selfies
Apples Foto-KI greift womöglich zu stark in Porträtaufnahmen ein und glättet ordentlich die Haut. Angeblich wird das Problem intern bereits überprüft.
Die Aufnahme von Selfies mit der Frontkamera von iPhone XS und XS Max kann unter Umständen zu unnatürlich wirkenden Porträtbildern führen. Darüber klagen zumindest einige Erstbesitzer des Gerätes auf Reddit und in anderen sozialen Netzwerken. Dabei kann es zu einer Weichzeichnung der Haut kommen, wie man sie von "Beautify"-Apps kennt – und zwar auch ohne die Aktivierung irgendwelcher Effekte. Hier und da kursiert bereits der Begriff "Beautygate" für die Thematik.
Zu geschmeidige Haut
Die Bilder wirkten teilweise "wie schlecht aus Photoshop", schreiben User. "Meine Haut sieht zu geschmeidig aus." Der Effekt tritt beim Vorgängermodell iPhone X nicht auf, wie Vergleichsbilder betroffener Nutzer zeigen. Ein User meint, das iPhone XS lege einen "Schönheitsfilter" auf die Bilder der Frontkamera – "und zwar ohne dass uns Apple das erzählt oder man es abschalten kann". Dies sei "nicht akzeptabel".
Neural Engine verbessert Bilder
Apple hatte mit dem iPhone XS Verbesserungen bei den Fotoaufnahmen angekündigt, die auch mit der Nutzung der neuen Neural Engine im A12-Chip zusammenhängen. Dabei werden Bilder automatisch KI-gesteuert optimiert. Ein neuer "Smart HDR"-Modus sorgt zudem für bessere Farben. Die "zu weiche" Haut lässt sich durch dessen Deaktivierung aber nicht umgehen. Dennoch glauben Beobachter, dass es sich eher um ein Software- als ein Hardware-Problem handelt. Apples Bildoptimierungsroutinen arbeiteten zu aggressiv.
Apple selbst scheint über die Thematik mittlerweile informiert zu sein und das Problem zu untersuchen. Das teilten Quellen gegenüber AppleInsider mit. Der Fotograf Abdul Dremali, der zu den ersten Usern gehörte, der "Beautygate" ansprach, teilte außerdem mit, Apple sei bereits auf ihn zugegangen und habe ihm erklärt, man arbeite "aktiv" an dem Problem.
(bsc)