macOS Mojave bremst beliebtes Aufnahmewerkzeug aus

Der Ecamm Call Recorder speichert FaceTime-Anrufe. Wegen Änderungen in macOS ist das bald nicht mehr möglich. Es ist nicht die einzige App mit Problemen.

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macOS Mojave bremst beliebtes Aufnahmewerkzeug aus

Der Call Recorder in Aktion.

(Bild: Hersteller)

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Mojave alias macOS 10.14 soll laut Angaben von Apple vor allem stabiler sein. Intern hat der Konzern allerdings eine ganze Reihe von Veränderungen an dem im Herbst erscheinenden neuen Mac-Betriebssystem vorgenommen, die dazu führen, dass bislang gut funktionierende Apps nicht mehr korrekt arbeiten. Nachdem sich eine Reihe von Entwicklern bereits über Windows-Vista-artige neue Sicherheitsfeatures beschwert hatten, melden sich nun Developer von Apps, die unter Mojave gar nicht mehr laufen werden – zumindest nach aktuellem Entwicklungsstand.

Ecamm Network, Hersteller des populären 40-US-Dollar-Werkzeugs Call Recorder for FaceTime, mit dem sich Gespräche über den Apple-Dienst auf dem Mac aufzeichnen lassen, berichtet von so tiefen Änderungen im System, dass die Firma keine Möglichkeit mehr sieht, die App für macOS 10.14 anzupassen. "Wir haben Call Recorder for FaceTime 2014 als einfache Möglichkeit entwickelt, die FaceTime-Anrufaufzeichnung zu automatisieren. Mit den Veränderungen von FaceTime konnten wir unsere App kontinuierlich anpassen, damit sie weiterhin nahtlos läuft – bis jetzt", schreibt das Unternehmen.

Mojave sorgte nun aber dafür, dass das nicht mehr der Fall sei. Apple habe sowohl starke Änderungen an FaceTime selbst als auch an der Systemsicherheit vorgenommen. "Ergebnis ist, dass Call Recorder for FaceTime mit macOS 10.14 nicht kompatibel sein wird." Aktuell versucht Ecamm Network nun, Lösungen für die Anpassung an Mojave zu finden – allerdings habe man zunächst keine Pläne, eine kompatible Version zu offerieren oder Ersatz zu schaffen. Wer von der App abhängig ist, muss also auf macOS High Sierra (10.13) oder früheren Versionen des Mac-Betriebssystems verbleiben.

Apple dichtet macOS mit Einführung von Mojave stärker ab. So gibt es unter anderem ein verschärftes Sandboxing zwischen einzelnen Programmen sowie eine ganze Reihe neuer Warndialoge. Selbige können für Nutzer reichlich verwirrend sein, wie Developer bereits kritisierten, die die aktuelle Betaversion kennen. Selbst Apple-Anwendungen sind betroffen: So muss man etwa den Finder-Zugriff durch die Entwicklungsumgebung Xcode mit "Ok" absegnen, weil diese über AppleEvents erfolgt, die man künftig freizugeben hat. Der durchschnittliche User kapiere so etwas nicht, meint etwa SuperDuper!-Entwickler Dave Nanian. (bsc)