10 GBit/s: Nachbrenner für USB 3.0
Ein Update für USB 3.0 soll die Datenrate der Standard-Schnittstelle auf 10 GBit/s verdoppeln. Ein solches USB-Update dürfte Thunderbolt noch weiter in die Highend-Nische drängen.
Ein Update für die USB-3.0-Spezifikation soll die Geschwindigkeit von 5 auf 10 GBit/s verdoppeln. Laut Plänen, die die USB 3.0 Promoters Group vorgestellt hat, braucht man dafür keine neuen Steckverbinder, Protokolle oder Treiber. Auch wenn von einer Abwärtskompatibilität zu bisherigen USB-3.0-Geräten und Hubs die Rede ist, kommt die volle Transferrate sicher nur zustande, wenn alle Beteiligten den neuen Übertragungsmodus beherrschen. Allerdings sind die bisherigen Superspeed-Kabel nur für 5, nicht aber für 10 GBit/s zertifiziert.
Ein offizieller Namen für den neuen Transfer-Modus steht noch nicht fest, einige US-Medien liebäugeln mit "Doublespeed". Das passt allerdings nicht in die Reihe der bisherigen Modi: Lowspeed (1,5 MBit/s), Fullspeed (12 MBit/s), Highspeed (480 MBit/s), Superspeed (5 GBit/s).
Wie viele Daten der neue USB-Modus in der Praxis letztlich schaufeln wird, ist noch unklar, denn es soll auch eine verbesserte Datenkodierung zum Einsatz kommen. Rechnet man trotzdem anhand unserer Messungen mit Superspeed hoch, könnten von den 10 GBit/s etwas über 800 MByte/s nutzbare Transferrate übrig bleiben. Das wäre mehr als die derzeit per SATA-6G möglichen 600 MByte/s. Zum Vergleich: Aktuelle SATA-6G-SSDs liefern bis zu 550 MByte/s. Ein solches USB-Update dürfte Thunderbolt noch weiter in die Highend-Nische drängen. Allerdings wird auch für Thunderbolt bereits über eine Geschwindigkeitsverdoppelung spekuliert.
Noch ist das alles aber Zukunftsmusik, denn erst einmal beginnt am 7. Februar mit der "10Gbps SuperSpeed USB Industry Review Conference" eine 45-tägige Review-Phase. In dieser können registrierte Entwickler den Entwurf (0.7) des Spezifikationsupdates kommentieren. Mit ersten Geräten rechnet die USB 3.0 Promoters Group gegen Ende 2014, mit einer größeren Verbreitung aber erst 2015.
Abgesehen von den üblicherweise langwierigen Standardisierungsprozessen dürfte es dafür aber auch technische Gründe geben: Damit ein PC die voll Datenrate ausschöpfen kann müsste er derzeit den Host-Controller mit mindestens zwei und nicht wie üblich mit einer PCIe-2.0-Lane anbinden. Wahrscheinlich ist daher, dass die neue USB-Geschwindigkeit sich erst durchsetzt, wenn auch die Intel-Chipsätze PCIe 3.0 beherrschen -- bisher können das nur die für Grafikkarten vorgesehenen Ports der Intel-CPUs. AMD-Systemen fehlt PCIe 3.0 noch komplett. (bbe)