15 Jahre iPhone: Als das Handy zum persönlichen Computer wurde

Das erste iPhone konnte viel weniger als andere Smartphones und stellte doch die ganze Technikbranche – mitsamt Apple – auf den Kopf. Jetzt ist es 15 geworden.

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Steve Jobs

"Wir nennen es iPhone". Steve Jobs stellte 2007 das iPhone in San Francisco vor.

(Bild: dpa, John G. Mabanglo)

Lesezeit: 3 Min.

"Ein iPod mit Touchscreen, ein Mobiltelefon und ein Internet-Communicator": Vor 15 Jahren kündigte Steve Jobs gleich drei "revolutionäre" Apple-Produktneuigkeiten an und zauberte schließlich das iPhone aus der Hosentasche – vor einem frenetischen Publikum.

Statt die technischen Spezifikationen der Konkurrenz zu übertrumpfen, zog Apple der noch kleinen Smartphone-Branche den Boden unter den Füßen weg: Dem ersten iPhone fehlte viel – darunter eine schnelle Mobilfunkdatenverbindung, GPS und die Videokamera –, doch mit Multitouch-Bildschirm, simpler Fingerbedienung und flotter Bedienoberfläche leitete der Konzern einen Paradigmenwechsel ein und ließ klobige Smartphones mit Hardware-Tastatur und Stift schnell alt aussehen. Ein richtiger Browser und ein vollwertiges Unix-basiertes Betriebssystem stellten die Basis für den Ausbau zur Plattform. Native Apps von Dritt-Entwicklern kamen ab 2008 mit dem App Store aufs iPhone.

Steve Jobs stellt das iPhone vor (14 Bilder)

Ein iPod, ein Telefon und ein Internet-Communicator – so führte Steve Jobs das erste iPhone ein.

Was heute selbstverständlich erscheint, stieß damals auf Stirnrunzeln: Nur wenige konnten sich vorstellen, auf Glas statt auf einer winzigen Hardware-Tastatur zu tippen und das Smartphone als Haupt-Computer zu nutzen.

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Die großen Konkurrenten von Nokia über BlackBerry, Palm, Motorola bis hin zu Microsoft reagierten mit Achselzucken und Häme. Nur Google verstand schnell, dass Touch die Zukunft gehört: Das ursprünglich auf Geräte mit Hardware-Tastaturen ausgelegte Android wurde umgehend auf Fingerbedienung neu ausgerichtet.

Apples Ambitionen waren weit größer als der damals noch winzige Smartphone-Markt. Das Unternehmen hatte vom Start an den riesigen Markt für Mobiltelefone im Blick, den Verkauf von 10 Millionen Stück peilte Jobs für 2008 an und erntete mit dieser Prognose viel Spott. Doch das iPhone wurde nicht nur zum Verkaufserfolg für Apple, sondern legte zugleich den Grundstein für das moderne Smartphone, das als erster Computer ein Multi-Milliardenpublikum gefunden hat – mit allen daraus resultierenden Umwälzungen und Problemen komplett vernetzter Gesellschaften.

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Während Android den Markt von unten aufrollte, übernahm Apple ihn von oben und wurde so zu einem der nach Marktkapitalisierung größten Konzerne der Welt. Über eine Milliarde aktive iPhone-Nutzer zählt das Unternehmen nach eigener Angabe (Stand Anfang 2021) und verdient längst nicht mehr nur an den Hardware-Verkäufen: Dienste und Provisionen spülen zusätzliche Milliardenumsätze in die Kassen. Apples eiserne Kontrolle über das iPhone stößt zunehmend auf Widerstand: Sowohl der iPhone-Hersteller als auch Google sind längst im Fadenkreuz von Regulierungsbehörden und Gesetzgebern, die die Kontrolle und Macht der beiden "Torwächter" über ihre Plattformen brechen wollen.

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(lbe)