2004 wurden weltweit 715 Millionen Handys ausgeliefert [Update]

Während EDGE- und UMTS-Telefone laut einer Marktstudie starke Wachstumsraten aufweisen, brechen die Stückzahlen bei GSM- und TDMA-Handys deutlich ein.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Im vergangenen Jahr wurden weltweit 715 Millionen Mobilfunkendgeräte ausgeliefert. Diesen "Rekordwert" ermittelten die Marktforscher von Forward Concepts aus dem US-Bundesstaat Arizona. Ihre jetzt vorgestellte 560-seitigen Studie Global Cellular Handset & Chip Markets sagt für 2005 ein Gesamtwachstum im Handymarkt von 4,5 Prozent auf dann 746 Millionen ausgelieferter Geräte voraus.

Hinter diesem Gesamtwert stehen erhebliche Unterschiede bei den Marktaussichten aufgeschlüsselt nach den einzelnen Mobilfunktechnologien: Starke Wachstumsraten sind für Endgeräte der Generationen 2,5 und 3 zu erwarten. So soll im laufenden Jahr der Markt für WCDMA-Telefone, wie sie in UMTS-Netzen verwendet werden, um 165 Prozent auf 45 Millionen Stück wachsen. EDGE-fähigen Handys sagen die Forscher einen Sprung um 50 Prozent auf das Niveau von 60 Millionen gelieferten Einheiten voraus. In Europa setzen mehrere Netzbetreiber auf EDGE, um Vesorgungslücken außerhalb der UMTS-versorgten Ballungszentren zu schließen: So will Orange France seinen Kunden in Kürze auch in ländlichen Gebieten Datenraten von bis zu 200 kBit/s ermöglichen.

Starke Rückgänge erwarten die Marktforscher hingegen für reine GSM-Handys, deren Marktvolumen um 23 Prozent zurückgehen soll. Noch stärker soll der Rückgang bei TDMA-basierten Telefonen (Time Division Multiple Access) sein, die im nordamerikanischen Markt in den Standards IS-136 or D-AMPS lange einen Vorsprung vor GSM-Telefonen hatten. Entgegen dem Trend zu multimediafähigen Handys der Generationen 2,5 und 3 in Europa und Nordamerika erlebt der PHS-Standard (Personal Handyphone System) eine Renaissance in Asien. Während in Japan eine Abkehr von PHS stattfindet, sorgt laut Forward Concepts neben dem Erfolg von PHS in China weitere Nachfrage aus Indien dafür, dass die preiswerten PHS-Handys um 24 Prozent auf eine Jahresstückzahl in 2005 von rund 77 Millionen wachsen werden.

2004 ausgelieferte Mobilfunkgeräte: Anteile der Funkstandards

(ssu)