25 Jahre Photoshop: Die Umwälzung von Bildästhetik und menschlicher Selbstwahrnehmung

Am 19.02.1990 erschien eine Diskette mit einem Programm, das die Welt verändert sollte. In den vergangenen 25 Jahren wurde Photoshop von der simplen Pixelschubserei zur hochkomplexen Bildbearbeitung.

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25 Jahre Photoshop: Die Umwälzung von Bildästhetik und menschlicher Selbstwahrnehmung
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Seit dem 19. Februar 1990, als Photoshop zum ersten Mal erschien, hat sich nicht nur das Grafik- und Bildbearbeitungsprogramm selbst sehr geändert: Heutzutage entsteht kein Titelbild, kein Plattencover und kein Hollywoodplakat ohne die Hilfe von Photoshop. In den vergangenen 25 Jahren hat das Programm die Bildästhetik und die Selbstwahrnehmung des Menschen fundamental verändert. Photoshoppen steht als synonym dafür, Bildillusionen zu erzeugen und Porträts zu verschönern.

Drückt man beim Aufruf des Dialogs "Hilfe/Über Photoshop" die Strg-Taste, zeigt jede Version den alternativen Splash-Screen der Betaversion.

Dabei ist Photoshop keine Domäne der Profis. Laut Wikipedia setzen 10 Millionen Nutzer das Programm ein; nur 42 Prozent davon besitzen eine legale Kopie. Photoshop ist beliebt: Im Jahr 2007 war es laut der Online-Enzyklopädie die am vierthäufigsten schwarz kopierte Software.

Das Internet ist übervoll von bearbeiteten Bildern. Die Community Reddit listet populäre Subreddits wie /r/photoshopbattles, /r/PhotoshopRequest, die sich auf witzige bis ernsthafte Weise mit der Bildbearbeitung auseinandersetzen.

Thomas Knoll begann im Jahr 1987 mit der Entwicklung des Programms. Später bekam er Unterstützung von seinem Bruder John, der bei Industrial Light & Magic Bekanntschaft mit einem Pixar Image Computer gemacht hatte und so manche Anregung mit nach Hause brachte. Adobe-Urgestein und Art Director Russel Brown entdeckte das Potenzial und schloss 1988 mit den Knoll-Brüdern einen Vertrag, zwei Jahre später wurde Photoshop 1.0 ausgeliefert. Ein Video auf YouTube zeigt, wie John Knoll ein Porträt seiner Frau Jennifer mit der ersten Version bearbeitet.

Außerdem verstecken sich in der aktuellen Version Kaffeetassen und Toastscheiben.

Seither sind 14 Versionen erschienen. Wenn man die Zwischenversionen 2.5 und 5.5 sowie die inkrementellen Updates 14.1 und 14.2 mitzählt, noch einige mehr. Anfangs gab es das Programm nur für den Mac, ab Version 2.5 dann auch für Windows.

Photoshop 3 war ein Meilenstein: Dank Ebenen-Unterstützung mussten Nutzer nun keine Bildvarianten mehr als einzelne Dateien speichern, sondern konnten komplexe Designs erstellen. Version 4 brachte die nicht minder wichtigen nichtdestruktiven Einstellungsebenen, Version 5 das Farbmanagement, Version 6 Ebeneneffekte.

Photoshop 7 stellt das Import-Plug-in Camera Raw zur Verfügung. Mit Photoshop 8 alias CS begann das Zeitalter der Online-Aktivierung und die Integration in die Creative Suite. Die Bilderstrecke tritt eine Zeitreise durch die vergangenen 25 Jahre an.

Photoshop feiert Geburtstag (42 Bilder)

Die erste Photoshop-Box

Am 19.2.1990 erschien Photoshop 1.0 als Box im Handel. Nein, liebe Kinder, eine Download-Version gab es nicht. Das Paket kostete schon damals stattliche 895 US-Dollar.

(akr)