250.000 warten immer noch auf T-DSL

Zwar ist es der Telekom gelungen, die Warteschlange zu verkleinern, es warten aber immer noch eine viertel Million Kunden auf den T-DSL-Anschluss.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

In den letzten Monaten ist es der Telekom zwar gelungen, die Warteschlange für T-DSL konstant abzubauen, doch auch heute warten immer noch eine viertel Million Telekom-Kunden auf den bestellten T-DSL-Anschluss. 750.000 hingegen haben ihn mittlerweile. Die Gesamtzahl der bestellten Anschlüsse hat sich damit innerhalb weniger Monate verdoppelt. Bis zum Ende diesen Jahres will die Telekom insgesamt 2,6 Millionen Kunden an T-DSL anschließen.

Wie lange Kunden auf den Anschluss warten müssen, und ob sie überhaupt jemals einen bekommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Die Telekom muss in der für den Kunden zuständigen Telefon-Vermittlungsstelle erst einmal für jeden Surfer eine eigene DSL-Gegenstelle ("Port") installieren. Des Weiteren muss die Telefonleitung aus Kupfer sein: Wer über Glasfaserleitungen telefoniert, ist von der DSL-Nutzung ausgeschlossen. Wegen der strangweisen Verlegung der Kupferleitungen lässt sich nur ein bestimmter Prozentsatz für DSL nutzen, da es sonst zu Störungen kommt. Bei entsprechender Nachfrage sind die Leitungen also irgendwann belegt. Die angeblich mangelnde Qualität des Kupferkabels, auf die immer wieder gerne hingeweisen wird, um Verzögerungen beim Anschluss zu entschuldigen, ist hingegen nur sehr selten auch tatsächlich die Ursache.

Doch selbst wenn alle Bedingungen erfüllt sind, ist noch nicht sichergestellt, dass man auch tatsächlich einen DSL-Zugang erhält. Grund: Die Ports werden kontingentweise installiert. Da die Telekom mit der Einrichtung eines neuen Kontingents wartet, bis sie alle enthaltenen Ports auch komplett belegen kann, entstehen hier oft Wartezeiten. Das kann auch zu der kuriosen Situation führen, dass man keinen DSL-Anschluss bekommt, obwohl in der Nachbarwohnung bereits einer vorhanden ist.

Von denjenigen Telekom-Kunden, die schon einen T-DSL-Anschluss haben, surfen derzeit 335.000 – also nicht einmal jeder Zweite – mit dem T-DSL-Flat-Tarif der Telekom-Tochter T-Online. Kein Wunder also, dass Robert T-Online, die virtuelle Werbe-Figur von T-Online, weiter Werbung für den Tarif macht, auch wenn er damit den Unmut der Wartenden auf sich zieht, die sich durch die Werbung veralbert fühlen. Die T-DSL-Kunden, die nicht gleichzeitig Abonennten der DSL-Flatrate von T-Online sind, surfen entweder mit anderen T-Online-Tarifen oder mit einem anderen Provider, etwa SurfEU, Synnet, 1&1 oder Snafu. Auch AOL bietet seit dem heutigen Mittwoch einen auf dem T-DSL-Anschluss aufsetzenden DSL-Zugang an. Wie sich die Kunden unter den einzelnen Anbietern verteilen, ist bislang nicht bekannt, zu vermuten ist jedoch, dass die alternativen Anbieter nur einen Bruchteil der Kundenzahl von T-Online haben. (axv)