3,2 Gigapixel: Weltgrößte Digitalkamera an ihrem Teleskop angebracht
Im Sommer soll das Vera C. Rubin Observatory seine Arbeit aufnehmen, Herzstück ist die größte Digitalkamera der Welt. Die wurde nun an dem Teleskop angebracht.
Die Kamera während der komplexen Prozedur
(Bild: RubinObs/NOIRLab/SLAC/NSF/DOE/AURA/B. Quint)
Die größte und mit einem Gewicht von drei Tonnen schwerste Digitalkamera der Welt ist an dem Teleskop angebracht worden, wo sie bald riesige Aufnahmen des südlichen Nachthimmels machen soll. Das haben die Verantwortlichen mitgeteilt und erklärt, dass das Instrument der Größe eines Autos Anfang März in seine finale Position gehoben wurde. Es handle sich um den letzten großen Schritt bei der Errichtung des Vera C. Rubin Observatory, in dem die Digitalkamera das Herzstück des Simonyi Survey Telescopes bilden wird. So heißt das Teleskop selbst. Die Installation sei eine komplexe und schwierige Aufgabe gewesen, die millimetergenau ausgeführt wurde. Bis zur Inbetriebnahme sollen jetzt letzte Tests durchgeführt werden.
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Die riesige Digitalkamera heißt Legacy Survey of Space and Time (LSST) und hat ein Sensorfeld aus 201 individuellen CCD-Sensoren mit jeweils 16 Megapixeln. Das ist so präzise konstruiert, dass die Oberfläche bis auf ein Zehntel eines menschlichen Haares flach ist. Um eine der Kameraaufnahmen in voller Auflösung anzuzeigen, wären 378 4K-Bildschirme nötig. In ihrem Observatorium wird die gigantische Digitalkamera von einem Spiegel mit einem Durchmesser von 8,4 Metern und einem besonders großen Sichtfeld profitieren. So wird sie den kompletten Nachthimmel immer wieder abfotografieren und innerhalb von zehn Jahren den größten Zeitraffer des Sternenhimmels erstellen, den es je gegeben hat.
Mitte des Jahres soll das Teleskop erstmals astronomische Aufnahmen machen. Die dann damit gesammelten detaillierten Daten zur Position einer Vielzahl von Objekten am Nachthimmel sollen helfen, sogenannte schwache Gravitationslinsen zu vermessen. Dabei biegen Galaxien das Licht dahinter liegender Objekte minimal um. Davon erhoffen sich die Forscher und Forscherinnen Einblicke in die Verteilung der Masse im Universum und wie sie sich verändert hat. Das soll unter anderem verraten, wie die sogenannte Dunkle Energie die Expansion des Kosmos antreibt. Außerdem wollen sie den mit Abstand genauesten Katalog aller Objekte im Sonnensystem erstellen, die Milchstraße kartieren und Dunkle Materie erforschen.
(mho)