Chip-Fertigung: Intel angeblich an Globalfoundries interessiert
Intels Chefetage soll sich in Übernahmegesprächen mit Mubadala Investment Co. befinden, um den Chipauftragsfertiger Globalfoundries aufzukaufen.
Erst AMDs Haus- und Hoffertiger, dann viele Jahre lang eigenständig und künftig womöglich unter Intels Flagge: Chipauftragsfertiger Globalfoundries könnte für 30 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 25,4 Milliarden Euro, Teil von Intels Strategie Integrated Device Manufacturing (IDM) 2.0 werden. Dabei positioniert sich das Unternehmen verstärkt als Chipauftragsfertiger für Dritte.
Von den Übernahmegerüchten berichtet der US-Nachrichtendienst Wall Street Journal. Demnach befindet sich Intels Chefetage unter CEO Pat Gelsinger in Gesprächen mit der Inhabergruppe Mubadala Investment Co. aus Abu Dhabi – womöglich ohne Globalfoundries' eigene Manager.
Alternative zum Börsengang
Schon lange ist klar, dass die Investoren Kapital aus Globalfoundries schlagen wollen. Seit 2019 mehren sich wieder Gerüchte um einen Börsengang des Chipauftragsfertigers. Der komplette Verkauf wäre eine potenziell lukrative Alternative.
Mit der Übernahme würde sich Intel auf einen Schlag fünf Halbleiterwerke sichern, darunter eines in Dresden. Derzeit investiert Globalfoundries in die Aufrüstung bestehender Produktionsstätten, die teils in die Jahre gekommen sind. Der Bau neuer, moderner Werke würde einige Milliarden Euro kosten – bei größeren geht man von 10 Milliarden aus. Zusätzlich zu den Produktionsstätten betreibt Globalfoundries etwa mehrere Forschungszentren.
Zudem würde Intel mit der Übernahme an neue Prozesstechnik gelangen: Globalfoundries fokussiert sich auf Spezialschaltungen wie FDX-Fertigungsprozesse mit stromsparender Fully-Depleted-SOI-Technik und Strukturbreiten von 22 (22FDX) und 12 nm (12FDX). Die Firma ist nach Schätzung des Marktforschungsteams Trendforce zurzeit der viertgrößte Chipauftragsfertiger weltweit – nach TSMC, Samsung und UMC.
(mma)