3Com macht Verluste und erfreut die Börse

Der Netzwerk-Spezialist 3Com sorgte für (halbwegs) gute Nachrichten: Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal sind besser als erwartet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Netzwerk-Spezialist 3Com sorgte für halbwegs gute Nachrichten: Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal sind besser als erwartet. Allerdings wurden die Prognosen vor kurzem schon heruntergesetzt; und insgesamt muss 3Com Verluste verbuchen.

Die Umsätze erreichten im Quartal 789,5 Millionen US-Dollar; darin enthalten sind 22,8 Millionen US-Dollar, die 3Com noch einmal durch Verkäufe von Sparten erzielte, aus denen er sich zur Kostenreduktion und Konzentration auf "zentrale Geschäftsbereiche" zurückzog. Im gleichen Quartal des Vorjahrs machte 3Com noch einen Umsatz von 1,48 Milliarden US-Dollar. Die Verluste im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs beliefen sich auf 52,4 Millionen US-Dollar oder 15 Cents pro Aktie; im gleichen Zeitraum des Vorjahrs konnte 3Com Gewinne in Höhe von 130,9 Millionen US-Dollar oder 37 Cents pro Aktie verbuchen. Vor einer Umsatzwarnung Anfang Dezember war die Börse noch von einem Verlust von 8 Cents pro Aktie für das zweite Quartal dieses Jahres ausgegangen; danach waren die Prognosen aber auf 20 Cents pro Aktie heruntergesetzt worden. So konnte 3Com also letztlich doch noch die Erwartungen übertreffen.

Ähnlich wie Lucent, Foundry oder Cisco sieht sich 3Com als Opfer schwacher Nachfrage bei Telecom-Firmen und Internet-Providern. In diesem Bereich fielen die Umsätze 3Coms um 43 Prozent auf 95,4 Millionen US-Dollar. Die Verkäufe von Netzwerkgeräten für LANs in Unternehmen und bei Privatkunden erhöhten sich dagegen leicht um 5 Prozent auf 671,3 Millionen US-Dollar.

Das Geschäft mit Carrier-Equipment will 3Com nun in eine eigene Firma auslagern. Die Sparte Carrier Network Business soll als eigenständiges Unternehmen, das vollständig im Besitz von 3Com verbleibt, unter dem Namen CommWorks firmieren. 3Com selbst will sich künftig auf das Geschäft mit kleinen und mittleren Firmen sowie Privatkunden konzentrieren. 2002 will 3Com wieder Gewinne machen, für das dritte Quartal erwartet die Firma Verluste von 80 bis 100 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 725 Millionen bis 750 Millionen US-Dollar. Ursprünglich hatte das 3Com-Management noch angekündigt, spätestens im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wieder schwarze Zahlen melden zu können. Nun will der Netzwerk-Hersteller neben der Auslagerung der Carrier-Sparte die Kosten weiter reduzieren – bis hin zu möglichen Entlassungen von Mitarbeitern.

Am gestrigen Donnerstag fiel der Börsenkurs von 3Com bis zum Handelsschluss zwar um 7,63 Prozent auf 7,19 US-Dollar; offensichtlich fanden die Anleger an den nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen von 3Com Gefallen: Der Kurs stieg im nachbörslichen Handel bei relativ hohem Handelsvolumen um gut 13 Prozent auf 8,13 US-Dollar. (jk)