3D-Software Maya wird erschwinglich (Update)

Ab Anfang April kostet die Standardversion der 3D-Software Maya 4 nur noch ein Viertel ihres vorherigen Preises.

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Von
  • Gerald Himmelein

Für Normalsterbliche war die Software hinter dem Mimenspiel des Oscar-prämierten 3D-Trickfilms "Shrek" bislang unerschwinglich: In der Standardausführung ("Complete") kostete Maya 4 knapp 11 500 Euro, die Profiversion "Unlimited" mit allen Modulen gar 24 500 Euro. Ab dem 4. April soll sich das ändern -- Hersteller Alias Wavefront will die Preise drastisch senken. Maya Complete soll dann "nur" noch 2725 Euro kosten, die Rundum-Sorglos-Version Maya Unlimited inklusive Fell- und Kleidungssimulation fast schon bezahlbare 9450 Euro.

Vor wenigen Wochen erst hatte Alias Wavefront eine Demoversion von Maya für Mac OS X und Windows XP bereit gestellt. Obwohl die "Personal Learning Edition" keine Dateien der Vollversion lesen oder schreiben konnte und viele Funktionen fehlten, war der Ansturm auf den Server enorm.

Alias ist allerdings nicht der einzige Hersteller von 3D-Software, der seine Preise in den letzten Tagen reduziert hat. Newtek hatte den Preis seiner vom vom Verhältnis Preis/Leistung her ungeschlagenen Rendering-Software Lightwave 7 nur wenige Tage zuvor auf 2082 Euro (inkl. MWST) gesenkt (vormals 3016 Euro). Das deutschstämmige Software-Haus Maxon hält dagegen bei seinem Cinema 4D XL 7 am bisherigen Preis (2040 Euro) fest.

Freilich ist Maya nicht zuletzt aufgrund seiner fast grenzenlosen Erweiterbarkeit zum Liebling der Hollywood-Studios geworden. So kommen bei Filmproduktionen wie "Final Fantasy" und "Shrek" zahlreiche selbstgeschriebene und dazugekaufte Plug-ins und Renderer zum Einsatz, um die gewünschte Realitätsnähe zu erzielen. Bleibt abzuwarten, ob die Anbieter der Erweiterungsprogramme ebenfalls bereit sind, ihre Preise entsprechend nach unten zu korrigieren.

Als Motiv für die neue Preispolitik nennt Alias Wavefront uneigennützige Gründe. In einer Pressemitteilung schwärmt Alias-President Doug Walter: "Die Computer-Grafik-Community hat uns immer wieder wissen lassen, dass Maya ihr bevorzugtes 3D-Animationspaket ist [...]. Das Problem war, dass nicht jeder, der es wollte, sich das Produkt leisten konnte." Das habe man ändern wollen. Tatsächlich dürften finanzielle Schwierigkeiten ausschlaggebend dafür sein, dass Alias sich nach neuen Käuferschichten umsieht. Zum Monatsanfang kündigte der 3D-Spezialist an, er werde seine Entwicklungslabors in den USA aus Kostengründen schließen und die Software-Produktion komplett nach Toronto verlagern. (ghi)