3D-Spezialist Alias Wavefront schließt US-Entwicklungslabors

Der 3D-Grafikspezialist will seine US-Entwicklungslabors schließen. Im Zuge der Neustrukturierung verliert das Unternehmen seinen "Ambassador" und Mitgründer Mark Sylvester.

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Von
  • Gerald Himmelein

Seit gestern kursieren die abenteuerlichsten Gerüchte über den 3D-Spezialisten Alias Wavefront. Angeblich würden alle US-Büros geschlossen und die Geschäftsleitung suche nach einem Käufer für das gesamte Unternehmen. Der General Manager EMEA von Alias Wavefront, Fritz Küderli, erklärte hingegen, dass die Firma lediglich einige kleine Vertretungen in den USA schließt -- Büros mit bis zu drei Mitarbeitern. Davon betroffen sind unter anderem Chantilly, Chicago und Woodbury; einige werden in Home Offices umgewandelt. Für den europäischen Markt sind keine Veränderungen geplant.

Schwerer fällt ins Gewicht, dass Alias seine Entwicklungslabors in Santa Barbara und Seattle schließt. In Zukunft sollen Maya & Co. ausschließlich in Toronto und Indien weiterentwickelt werden. Der Hersteller betont, man wolle dabei kein Entwicklungspersonal einsparen; alle Programmierer erhielten ein Angebot, nach Toronto umzuziehen.

Natürlich ist fraglich, wieviele Entwickler dieses Angebot annehmen. Der ehemalige Chef-Entwickler von Wavefront, Mark Sylvester, hat das von ihm mitbegründete Unternehmen verlassen. Ausschlaggebend für seine Entscheidung waren die andauernen Spannungen zwischen den beiden Teilen des 1995 aus den Firmen Alias und Wavefront zusammengeführten Konzerns sowie der bevorstehende Ortswechsel -- gegenüber heise online verglich Sylvester einen Umzug nach Toronto mit einem Auszug aus dem Paradies.

Die 3D-Software Maya gehört zu den Marktführern im 3D-Highend-Bereich. Mit Maya entstanden unter anderem die abendfüllenden 3D-Spielfilme "Final Fantasy" und "Shrek". Seit einigen Tagen bietet Alias Wavefront eine kostenlose Demoversion seiner Software zum Download an, die "Personal Learning Edition". (ghi)