Cebit

4-Knoten-Cluster unterm Schreibtisch

Der Mainboard-Hersteller Tyan hat einen "Personal Supercomputer" entwickelt, der in einem Gehäuse vier Clusterknoten vereint.

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Der Mainboard-Hersteller Tyan hat einen "Personal Supercomputer" (PSC) entwickelt, der in einem Gehäuse vier Clusterknoten vereint. Am Tyan-Stand B16-A05 in Halle 22 kann man die beiden ersten PSC-Versionen namens Typhoon bewundern, die jeweils in mit Rollen versehenen Gehäusen mit dem Abmessungen 36 cm × 32 cm × 68 cm: In der einen Version stecken vier Pentium-D-Boards, in der anderen vier Dual-Opteron-Boards.

Die Kopplung der HPC-Cluster-Knoten erfolgt über die beiden auf jedem Board vorhandenen Gigabit-LAN-Adapter; einen Gigabit-Ethernet-Switch hat Tyan allerdings nicht in das Gehäuse integriert. Jedem Board ist eine Serial-ATA-Festplatte zugeordnet, von der das Betriebssystem lädt. Vier EPS12V-Netzteile mit jeweils 350 Watt Leistung versorgen die einzelnen Cluster-Knoten, insgesamt soll der Leistungsbedarf maximal 1400 Watt betragen – damit lässt sich das Gerät aus einer gewöhnlichen Steckdose versorgen.

Tyan hat nach eigenen Angaben darauf geachtet, dass der PSC vergleichsweise leise arbeitet: Die Lautstärke soll 45 dBA nicht überschreiten. Die Preise stehen noch nicht fest, sollen aber in der Gegend von 10.000 US-Dollar liegen.

Einen typischen Einsatzbereich des PSC sieht Tyan bei Entwicklern, die Cluster-Anwendungen programmieren oder nutzen und nicht ständig Zugriff auf eine größere Maschine haben. Als Betriebssystem könne etwa Microsoft Windows Compute Cluster Server 2003 zum Einsatz kommen.

Tyans Typhoon-Konzept erinnert auch an einen kompakten Blade-Server aus preiswerten Standardkomponenten. Die Idee einer "Supercomputing-Workstation" ist indes nicht neu: NEC zeigte auf der CeBIT vor vier Jahren bereits die Vektorrechner-Sparversion SX-6i, die Firma Orion Multisystems (Web-Adresse scheint nicht mehr erreichbar) hatte vor anderthalb Jahren den DS-96 aus 96 Transmeta-Efficeon-Prozessoren angekündigt. (ciw)