5G "fruchtet": Qualcomm schließt Geschäftsjahr mit Umsatzsprung ab

Die Investitionen in die nächste Mobilfunkgeneration zahlen sich für den US-Chipkonzern aus. Für das Sahnehäubchen sorgt ein Lizenz-Deal mit Huawei.

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5G Symbolbild

(Bild: heise online/vbr)

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US-Chiphersteller Qualcomm macht gute Geschäfte mit 5G-Chips und konnte auch dank eines Lizenzabkommens mit dem chinesischen Konkurrenten Huawei seinen Umsatz im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2020 massiv steigern. Für die drei Monate bis Ende Dezember verzeichnet das kalifornische Unternehmen Umsatzplus von 73 Prozent auf 8,35 Milliarden US-Dollar (7,14 Milliarden Euro). Der Gewinn machte einen Sprung von 506 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf knapp drei Milliarden US-Dollar, wie Qualcomm am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.

Den deutlichen Umsatzsprung verdankt Qualcomm einem Lizenzabkommen mit Huawei, das zum Ende des dritten Quartals geschlossen wurde. Mit dem Abkommen gewähren sich Qualcomm und Huawei gegenseitig Zugriff auf patentierte Mobilfunktechnologien. Zusätzlich hat Huawei rund 1,8 Milliarden US-Dollar Lizenzgebühren für 2019 und 2020 bezahlt. Damit beenden die Unternehmen einen Lizenzdisput, der sich über die vergangenen drei Jahre hingezogen hat. Das Lizenzabkommen mit Huawei gleicht die Delle aus, die Qualcomm zuvor wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das Handygeschäft verkraften musste.

Doch auch ohne den Huawei-Deal blickt Qualcomm auf ein gutes Quartal mit einer Umsatzsteigerung von rund 35 Prozent zurück. "Das Ergebnis des vierten Quartals zeigt, dass unsere Investitionen in 5G fruchten und erste positive Auswirkungen auf unser Lizenz- und Produktgeschäft zeigen", sagte CEO Steve Mollenkopf. Qualcomm erwartet, dass die Geschäfte mit der zunehmenden Verbreitung von 5G weiter anziehen. Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 7,8 und 8,6 Milliarden US-Dollar.

Im Geschäftsjahr 2020 ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht von 24,3 Milliarden US-Dollar auf 23,5 Milliarden US-Dollar zurück. Zugleich stieg der Nettogewinn um knapp ein Fünftel auf 5,3 Milliarden US-Dollar an. In dem Ergebnis von 2019 ist eine Einmalzahlung von 4,7 Milliarden US-Dollar aus dem Lizenzabkommen mit Apple berücksichtigt. Bereinigt um die Lizenzgebühren und eine Steuerrückzahlung für 2020 wuchs der Umsatz im Jahresvergleich im 12 Prozent auf 21,7 Milliarden US-Dollar. Die Börse honorierte die Zahlen mit einem zwischenzeitlichen Plus von zwölf Prozent für die Qualcomm-Aktie.

(vbr)