TSMC: 76 Milliarden US-Dollar Umsatz, aber Abkühlung in Sicht

Auch wenn es TSMC prächtig geht – der abkühlende Markt schlägt sich auch in den Zahlen des Weltmarktführers nieder.

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(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

Lesezeit: 3 Min.

Der Chipauftragsfertiger TSMC hat im vierten Quartal 2022 knapp 626 Milliarden Taiwan-Dollar beziehungsweise gut 19,9 Milliarden US-Dollar umgesetzt und so einen Jahresumsatz von 75,9 Milliarden US-Dollar erzielt – ein Wachstum von 34 Prozent.

Noch stärker war das Wachstum beim Gewinn, der binnen eines Jahres von 21,4 Milliarden auf 34,1 Milliarden US-Dollar stieg (+59,5 Prozent). Damit einher gingen höhere Brutto- und Operativmargen von zuletzt 62,2 beziehungsweise 52 Prozent im vierten Quartal. TSMC führt das auf positive Währungseffekte bei den Kursumrechnungen und Kostenoptimierungen im Betrieb zurück.

Auch bei TSMC zeigt sich jedoch die gesunkene Nachfrage nach Halbleiterbauelementen. So nahm der Umsatz im vierten Quartal in US-Dollar gerechnet schon um 1,5 Prozent leicht ab verglichen mit dem dritten Quartal. Zudem führt die Firma aus, dass die Währungseffekte und Kostenoptimierungen eine niedrigere Auslastung der Halbleiterwerke ausgeglichen haben.

Im jetzt laufenden ersten Quartal 2023 erwartet TSMC zudem einen starken Umsatzrückgang auf 16,7-17,5 Milliarden US-Dollar, einhergehend mit deutlich niedrigeren Brutto- und Operativmargen.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen zuletzt trotzdem weiter an, auf 1,4 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal und 5,5 Milliarden US-Dollar im gesamten Jahr 2022 (+23 Prozent).

Das meiste Geld verdiente TSMC im vierten Quartal 2022 mit 5-Nanometer-Wafern, die einen Umsatzanteil von 32 Prozent hatten. Zugleich sank der Anteil von 7-nm-Wafern auf 22 Prozent – alle älteren Fertigungsgeneration halten sich stabil, da viele Firmen nicht die modernsten Prozesse benötigen.

Die neueste Fertigungstechnik bringt das meiste Geld. Inzwischen sind das Halbleiter mit Strukturen von 5 und 4 nm.

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

Mit 5-nm-Technik lässt etwa AMD seine Grafikchips für die Radeon-Baureihe RX 7000 und die Compute-Dies für Ryzen 7000 sowie Epyc 9400 (Genoa) herstellen. Außerdem fasst TSMC unter der 5-nm-Generation auch den verbesserten 4-nm-Prozess zusammen, den Nvidia für seine Ada-Lovelace-GPUs (GeForce RTX 4000) verwendet. Apple nutzt einen Mix aus 5 und 4 nm für seine aktuellen Systems-on-Chip (SoCs).

Sogenannte High-Performance-Chips (HPC) machten 2022 mit einem Anteil von 41 Prozent wieder den meisten Umsatz aus. 2021 waren das noch Smartphone-Chips wie Prozessoren und Modems. Unter HPC versteht TSMC alle CPUs, GPUs und Rechenbeschleuniger ab der Notebook-Klasse.

Die Börse reagierte positiv auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen. TSMCs Aktie stieg um etwa 5 Prozent auf rund 79 Euro.

(mma)