AKW Beznau: Block 1 bleibt länger als geplant vom Netz

Eigentlich sollte Block 1 des AKW Beznau nach geplanten Reparaturarbeiten seit Samstag voriger Woche bereits wieder am Netz sein. Das verzögert sich um mehrere Wochen, wie die Schweizer Atomaufsicht ENSI mitteilte. Die Reparaturarbeiten an einem Kabel im nicht nuklearen Bereich des Reaktors seien planmäßig abgeschlossen worden. Allerdings hat sich ein anderes Problem aufgetan.

Während früherer Reparaturarbeiten waren vom Stahl eines Speisewasserbehälters im nicht nuklearen Teil des Reaktors Materialproben entnommen worden. Nun lägen Ergebnisse der Untersuchung vor, die weitere Untersuchungen naheliegen lassen, teilte der AKW-Betreiber Axpo mit. "Die Sicherheit der Anlage war zu jeder Zeit gewährleistet", beteuert das Unternehmen. Block 2 des AKW befinde sich im Normalbetrieb.

Keine Kühltürme

Im August dieses Jahres schaltete sich Block 1 in Beznau automatisch schnell ab. Nachdem ein Defekt an einem Ventil im nicht nuklearen Bereich behoben wurde, ging der Reaktor wieder ans Netz. Das seit 55 Jahren laufende AKW hat keine Kühltürme und wird von Wasser aus dem Fluss Aare gekühlt, das es umfließt. Im Juni dieses Jahres hieß es aus der Schweiz, die Regeln für die maximale Temperatur des zurückgeleiteten Wassers sollen gelockert werden, damit das AKW auch bei relativ heißerem Wetter weiter laufen kann.

Neben dem AKW Beznau betreibt Axpo in der Schweiz auch die anderen aktiven Standorte in Leibstadt und in Gösgen. Das Atomkraftwerk Mühleberg wurde 2019 nach 47 Betriebsjahren abgeschaltet und wird vom Betreiber BKW Energie stillgelegt. 2017 stimmte das Schweizer Volk dafür, keine neuen AKW mehr zu bauen. Ab 2029 soll entschieden werden, ob Beznau I und II ab 2032 vom Netz gehen sollen. Ende August dieses Jahres wurde bekannt, dass die Schweizer Regierung eine Gesetzesreform plant, mit der das Verbot des Neubaus von Atomkraftwerken aufgehoben werden soll.

(anw)