ALSO beendet Engagement in Schweden

Der Schweizer Distributionskonzern schließt nach dem Rückzug aus dem polnischen Markt auch die defizitäre Niederlassung in Schweden.

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Die Übernahme der skandinavischen GNT-Gruppe konnte der Schweizer Distributionskonzern zwar zur Jahresmitte erfolgreich abschließen, verkraftet hat die ALSO Holding AG den Kauf indessen noch nicht. Nachdem das Konzernergebnis immer wieder durch die schlechten Zahlen der GNT-Gruppe belastet wurde, zog ALSO nun die Konsequenzen. Die schwedische Tochtergesellschaft wird geschlossen. Bereits Ende Oktober gab der Distributor das Aus der Niederlassung in Polen bekannt.

Beide Landesgesellschaften schrieben anhaltend Verluste. Die Konzernführung sah keine Aussichten mehr, die Profitabilität der Niederlassungen in Polen und Schweden auf absehbare Zeit wiederherzustellen – daher fiel die Entscheidung zur Einstellung des Geschäftsbetriebs. In Osteuropa verzeichnete ALSO zuletzt rückläufige Umsätze. Während in den baltischen Ländern zumindest noch ein Betriebsgewinn erzielt werden konnte, vergrößerten sich die Verluste in Polen weiter. In Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland) steht für die ersten neun Monate 2008 ein Umsatzplus von drei Prozent gegenüber der Vorjahresperiode zu Buche – in Schweden wurden jedoch weiterhin rote Zahlen geschrieben.

In der Kernregion Deutschland/Schweiz steht der Konzern hingegen besser da. Der Umsatz konnte "trotz verschärften Wettbewerbs" um 15 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Schweizer Franken (CHF) gesteigert werden – der Betriebsgewinn blieb hingegen leicht unter dem Vorjahresniveau. Für 2008 rechnete die Konzernleitung nach Abschluss des dritten Quartals noch mit einem Überschuss von maximal vier CHF. Angesichts der Kosten für die Schließung der Gesellschaften in Polen und Schweden sowie Währungsverlusten und einer allgemein verschlechterten Ertragssituation erwartet ALSO nun einen substantiellen Konzernverlust von rund 20 Millionen CHF für das laufende Jahr.

Um vor allem den gestiegenen Kosten mittelfristig entgegenzuwirken, hat der Konzern inzwischen verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht. Beispielsweise werden Frachtkosten wieder vollständig an den Handel weitergegeben – eine Position, die ALSO-Deutschland-Chef Michael Dressen vehement vertritt und der sich immer mehr Distributoren anschließen. Aber auch aus der abwärtsgerichteten Preisspirale sucht ALSO einen Ausweg; es werde im Detail geprüft, wo Preisanpassungen notwendig seien. Zumindest hierzulande habe der Konzern inziwschen eine genügend starke Position erreicht, um sich in nächster Zeit auf die Verbesserung der Margen fokussieren zu können. (map)