AMD: 45-nm-Opterons sollen in aktuellen Serverboards laufen

Wie im vergangenen Jahr verspricht AMD, dass die nächste Generation von Serverprozessoren nach einem BIOS-Update auch auf aktuellen Mainboards laufen wird.

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Die mit 45-Nanometer-Fertigungstechnik produzierte kommende "Shanghai"-Generation von Quad-Core-Opterons soll laut AMD auf aktuellen Mainboards laufen. AMD spricht dabei von Same Socket Technology sowie Common Core Strategy und meint damit, dass die kommenden Prozessoren im gleichen LGA1207-Gehäuse stecken werden, das 2006 mit dem Umstieg auf den DDR2-Speichercontroller eingeführt wurde. Auch an der nominellen Leistungsaufnahme – es gibt Opterons in den drei Klassen 55/75 Watt (HE), 75/95 Watt (Standard) und 105/120 Watt (SE), Angaben jeweils ACP/TDP – und am HyperTransport-Interface soll sich offenbar nichts ändern; die Opterons der Baureihen 2000 und 8000 arbeiten – anders als jene der Serie 1300 – zunächst weiterhin mit HyperTransport 1.1 und kooperieren deshalb mit den schon älteren Serverchipsätzen von Broadcom/ServerWorks und Nvidia. Erst im Laufe des Jahres 2009 will AMD den HT-3.0- (oder HT-3.1-)tauglichen SR5690 herausbringen und die Kopplung mehrerer Prozessoren untereinander in einem Multi-Socket-System deutlich beschleunigen (cHT 3.0).

Zwar wird nur ein kleiner Teil bereits laufender Server nachträglich mit neuen Prozessoren aufgerüstet, doch bei der Beschaffung neuer Maschinen und für die Hersteller und Händler von Servern bringt die längerfristige Kompatibilität der Opterons mit Serverboards Vorteile; so müssen etwa Treiber oder Betriebssystem-Images seltener geändert werden. AMD hebt diesen Vorteil vor allem im Vergleich zu den Xeons der Firma Intel hervor; Intel macht auch mit Chipsätzen viel Umsatz und führt neue Prozessorfamilien oft zusammen mit neuen Chipsätzen ein. Nach derzeitiger Planung will AMD allerdings nach der Einführung der HT-3-Chipsätze im kommenden Jahr anschließend 2010 Serverprozessoren mit DDR3-Speichercontroller für eine Fassung namens G34 einführen – also in zwei Jahren zwei neue Plattformen einführen.

Bei den mit AMD im Rahmen des Programms True Server Solutions kooperierenden Serverboard-Herstellern Asus, Supermicro und Tyan sind schon zahlreiche BIOS-Updates zu finden; explizite Verweise auf die bald erwarteten 45-nm-Opterons mit bis zunächst wohl 2,7 GHz Taktfrequenz findet man dort aber bisher nicht. Allerdings wird häufig die neue Version 3.3.0.0 des AGESA-Codes erwähnt; diese AMD Generic Encapsulated Software Architecture (PDF-Datei) im BIOS von AMD64-Mainboards sorgt für die Initialisierung der CPU-Kerne, des Speicher- und des HyperTransport-Controllers. Zu AGESA gibt es bei AMD sonst nur nicht-öffentliche Informationen; eine Übersicht über einige ältere AGESA-Versionen liefert eine FAQ-Seite.

Außer von Asus, Supermicro und Tyan erwartet AMD auch 45-nm-Opteron-Serverboards und -Systeme von Gigabyte, Inventec/IESC, MSI und Quanta. Zum Validated Server Program von AMD gehört auch noch Uniwide. Zudem haben alle großen Serverhersteller – darunter HP, Dell, IBM, Sun, Fujitsu Siemens Computers – Opteron-Systeme im Angebot. (ciw)