AMD "Raphael": Ryzen-7000-CPUs bei MilkyWay@home getestet
Die Benchmark-Datenbank des dezentralisierten Rechenprojekts MilkyWay@home enthält einen 16- und eine 8-Kerner aus AMDs kommender Zen-4-Generation.
Zwei sogenannte Prozessor-Engineering-Samples von AMD sind in der Benchmark-Datenbank des dezentralisierten Rechenprojekts MilkyWay@home aufgetaucht. Die Vorserienmodelle gehören offenbar zu AMDs kommender Desktop-Baureihe Raphael alias Ryzen 7000: Sie verwenden wie der Ryzen 9 5950X und Ryzen 7 5800X 16 beziehungsweise 8 CPU-Kerne, weisen aber verdoppelte Level-2-Caches auf.
Die Einträge hat das Twitter-Mitglied "BenchLeaks" gefunden. MilkyWay@home weist den 16- und den 8-Kerner der bisher unbekannten AMD-Familie 25 Model 96 zu. Zum Vergleich: Die bisherigen Ryzen-5000-CPUs aus der Desktop-Baureihe Vermeer gehören zur Familie 25 Model 33, die mobilen Ryzen-5000-Kombiprozessoren (Cezanne) wie der Ryzen 9 5900HX zur Familie 25 Model 80.
Verdoppelter Level-2-Cache
Der von MilkyWay@home angegebene "CPU Cache" stellt den Level-2-Cache dar, wie ein Abgleich bereits vorgestellter Prozessoren beweist. Sämtliche AMD-CPUs mit Zen-Architektur seit der Ryzen-1000-Serie nutzten bislang 512 KByte Level-2-Cache pro CPU-Kern – Änderungen gab es lediglich beim Aufbau und der Kapazität des Level-3-Caches.
Die neuen Modelle verwenden laut Datenbank 1 MByte L2-Cache pro CPU-Kern. Eine derart große Änderung spricht für eine neue Architekturgeneration und damit Zen 4. Auf der CES-Messe 2022 gab AMD-Chefin Lisa Su bereits an, dass in den eigenen Laboren Ryzen-7000-Muster laufen – die neuen Funde untermauern diese Aussage. AMD lässt die Raphael-CPUs bei TSMC mit 5-Nanometer-Strukturen fertigen. Mit dabei sind DDR5-RAM, PCI Express 5.0 und die neue AM5-Plattform.
Leistung nicht vergleichbar
Die Leistungsergebnisse sind allerdings unbrauchbar: Bisherige Modelle wie der Ryzen 9 5950X sind im BOINC-System (Berkeley Open Infrastructure for Network Computing), das MilkyWay@home einsetzt, deutlich schneller. Das kann etwa an niedrigen Taktfrequenzen oder unfertigen Treibern liegen. Die Vorstellung erfolgt erst im Herbst 2022.
Intel schlug bei der aktuellen Prozessorgeneration Alder Lake alias Core i-12000 derweil einen ähnlichen Weg ein: Begnügte sich der Vorgänger Rocket Lake (Core i-11000) noch mit 512 KByte Level-2-Cache pro Kern, sind es jetzt jeweils 1,25 MByte. Der Vor-Vorgänger Comet Lake (Core i-10000) nutzte sogar nur 256 KByte pro CPU-Kern.
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(mma)