AMD Ryzen Threadripper Pro 5000WX: Profi-CPUs mit 64 Zen-3-Kernen

Dank überarbeiteter Architektur und höherem Takt soll die jüngste Generation der Workstation-Prozessoren bis zu 25 Prozent schneller rechnen als die Vorgänger.

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(Bild: AMD)

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Fast anderthalb Jahre nach den ersten Zen-3-Prozessoren für Desktop-PCs (Ryzen 5000) hat AMD die Workstation-CPUs Ryzen Threadripper Pro mit dieser Architektur ausgerüstet. Geeignet sind die Prozessoren mit 12 bis 64 Kernen für das Kompilieren von Software, das Rendering von Filmen und Animationen sowie das Produktdesign im Automobilbau.

AMD legte das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung der Ryzen Threadripper Pro 5000WX auf eine höhere Performance: Das erreicht der Chiphersteller durch eine um 19 Prozent höhere Leistung pro Takt zu den Zen-2-Vorgängern Ryzen Threadripper Pro 3000WX. Zudem hebt AMD die Taktfrequenzen geringfügig an. Der maximale Turbotakt der fünf neuen CPUs beträgt nun einheitlich 4,5 GHz.

Zudem haben die Ryzen Threadripper Pro 5000 WX einen geänderten Aufbau. Die CPU Core Dies (CCD) mit acht jeweils Kernen bestehen nicht mehr aus zwei Core Complexes (CCX) mit je vier Kernen, sondern nur noch aus einem mit acht Kernen. Obwohl die Größe des Level-3-Caches unverändert bleibt, kann ein einzelner Kern nun auf 32 statt bisher 16 MByte lokalen L3-Cache im eigenen CCX zugreifen. Neu hinzugekommen in der Produktpalette ist der 24-Kerner Ryzen Threadripper Pro 5965 WX. Bisher gab es nur Threadripper Pro mit 12, 16, 32 und 64 CPU-Kernen. Zu den bereits vorhandenen Sicherheitsfunktionen wie Speicherverschlüsselung fügt AMD Shadow Stack hinzu, die Malware-Attacken mit Return-Oriented Programming (ROP) erschweren soll.

In der Workstation Lenovo ThinkStation P620 rechnen die Ryzen Threadripper Pro 5000WX zusammen mit zwei RTX-A6000-Grafikkarten.

(Bild: Lenovo)

Alle weiteren technischen Eigenschaften bleiben unverändert. Die Ryzen Threadripper Pro 5000WX verwenden die bisherige CPU-Fassung sWRX8, bieten 128 PCI-Express-4.0-Lanes und steuern acht DDR4-Speicherkanäle für bis zu 2 TByte RAM an. Die Profi-Workstation-Prozessoren unterstützen wie die eng verwandten Server-Chips der Epyc-Baureihe ECC-RDIMMs, -UDIMMs sowie -LRDIMMs (Load reduced DIMMs). Die Thermal Design Power (TDP) beträgt wie gehabt 280 Watt.

Ryzen Threadripper Pro 5000WX (30 Bilder)

(Bild: AMD)

AMD hat die Performance der Ryzen Threadripper Pro 5000WX ausschließlich mit der Konkurrenz Xeon W-3300 und Xeon Platinum 8200 von Intel verglichen. Der Vorsprung des 64-Kerners Ryzen Threadripper Pro 5995WX zu einem Dual-Socket-System aus zwei Xeon Platinum 8280 mit je 28 Kernen soll zwischen 14 Prozent bei AutoCAD und 95 Prozent bei Adobe After Effects betragen. Der Vergleich ist jedoch nicht ganz fair, denn statt der aktuellen Xeon 8300 "Ice Lake" mit 10-Nanometer-Technik und 40 Kernen pro CPU hat AMD die drei Jahre alten 14-Nanometer-Chips "Cascade Lake" herangezogen.

Zu Beginn soll es die neuen Prozessoren ab 21. März zunächst in der Workstation Lenovo ThinkStation P620 geben. Lenovo verspricht beim Rendering mit Chaos V-Ray eine um bis zu 25 Prozent höhere Geschwindigkeit zum Vorgänger Threadripper Pro 3995WX mit ebenfalls 64 Kernen. Die ThinkStation P620 ist mit bis zu zwei Profi-Grafikkarten Nvidia RTX A6000, 1 TByte Arbeitsspeicher, 10-Gbit/s-Ethernet und maximal 20 TByte Massenspeicher ausgestattet.

Ryzen Threadripper Pro 5000WX
Prozessor Kerne / Threads Takt / Turbo TDP
Threadripper Pro 5995WX 64 / 128 2,7 / 4,5 GHz 280 W
Threadripper Pro 5975WX 32 / 64 3,6 / 4,5 GHz 280 W
Threadripper Pro 5965WX 24 / 48 3,8 / 4,5 GHz 280 W
Threadripper Pro 5955WX 16 / 32 4,0 / 4,5 GHz 280 W
Threadripper Pro 5945WX 12 / 24 4,1 / 4,5 GHz 280 W
Zen 3, 7 Nanometer, sWRX8, 8 × DDR4-3200

(chh)