AMD bezieht erste Prozessoren aus fremder Fertigung

Der Chip-Auftragsfertiger Chartered hat mit der Auslieferung von in 90-nm-Technik gefertigten 64-Bit-CPUs für AMD begonnen. Langfristig soll die Foundry zum 45-nm-Prozess übergehen und möglicherweise auch Opterons und Turions produzieren.

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Nachdem AMD den in Singapur ansässigen Chip-Auftragsfertiger Chartered bereits Ende 2005 als zweite Produktionsquelle (Foundry) für seine 64-Bit-Prozessoren auserkoren hatte, gaben beide Unternehmen nun den Start der Serienfertigung bekannt. Chartered produziert die AMD64-CPUs in 90-nm-Technik in seiner Fab 7 auf 300-Millimeter-Wafern. Dabei nutzt die Foundry Techniken wie das Automated Precision Manufacturing (APM) von AMD in Lizenz. Langfristig solle Chartered auch zum 45-nm-Prozess übergehen und gegebenenfalls auch höherwertige Prozessoren wie Opteron und Turion fertigen.

Prozessorenhersteller haben in der Vergangenheit nur in wenigen Fällen auf die Produktionskapazitäten von Foundrys ausweichen können. Einerseits, weil die damit verbundenen Kosten höher liegen als bei Fertigung in eigenen Fabriken, andererseits fehlt es den Auftragsfertigern häufig am Know-how für die Produktion von Prozessoren. Daher habe AMD auch APM an Chartered lizenziert, erklärt Thomas Sonderman, APM-Verantwortlicher beim US-Unternehmen. Eine 2002 mit UMC vereinbarte Kooperation war offenbar wegen Fertigungsproblemen gescheitert und wurde durch die Zusammenarbeit mit IBM abgelöst. Auch IBM kooperiert bei der Chipfertigung mit Chartered. Die Unternehmen entwickeln gemeinsam Technik für 45-Nanometer-Fertigungsprozesse. (map)