AMDs Personal-Karussell rotiert weiter

Mit Larry Hollatz verläßt wieder ein langjähriges Mitglied der Führungsriege den auf dem Markt recht erfolgreich operierenden Halbleiter-Konzern AMD.

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Von
  • Andreas Stiller

Mit Larry Hollatz verläßt wieder ein langjähriges Mitglied der Führungsriege den auf dem Markt recht erfolgreich operierenden Halbleiter-Konzern AMD. Hollatz, mit dem offiziellen Titel "Vice President of Computation Products Group", war sowohl für die Prozessor-Entwicklerschmieden in Sunnyvale/Kalifornien und Austin/Texas als auch für die Vermarktung der Prozessoren zuständig. Ihm zur Seite stand früher der rührige "strategische Marketingleiter" Dana Krelle, der einst zusammen mit Vinod Dham (früher mal bei Intel Chefentwickler des Pentium-Prozessors und dann Vorgänger von Hollatz als Chef der AMD-Prozessorabteilung) und Atiq Raza von NexGen zu AMD kam.

Von dieser Mannschaft, die den Grundstein für die erfolgreichen Prozessorlinien K6 und K7 (Athlon) legten, ist kaum noch einer im Hause AMD. Raza hatte sich kurz vor der Markteinführung des Athlon-Prozessors im Sommer 99 mit dem als recht eigenwillig geltenden AMD-Chef Sanders überworfen und eine eigene Firma gegründet. Dana Krelle ist im Frühjahr 2000 zum Ex-Chef Raza gewechselt. Raza-Nachfolger als AMD-Präsident und Chief Operations Officer (COO) wurde Hector Ruiz (vormals Motorola), der jetzt auch vorerst das Amt von Hollatz übernimmt.

Auch in den mittleren Etagen gibt es große Fluktuation bei AMD: Diverse Entwickler und Benchmarkspezialisten, die noch im Vorjahr als Ansprechpartner dienten, sind in alle Winde verstreut. Vor allem in Austin macht sich Intels neu gegründete R&D-Abteilung auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, die immerhin 2.000 Fachkräfte "einkaufen will". Mit guten Jahresgehältern und einer Unterschriftsprämie von 20.000 US-Dollar wirbt Intel Scharen von Entwicklern von den hier ansässigen Firmen IBM, AMD, Dell und Motorola ab. Wie es heißt, hat insbesondere Motorola mit starkem Aderlaß zu kämpfen, was die Verzögerungen bei Prozessoren (etwa beim G4e) begründen könnte. Im Vorjahr hatte Motorola bereits Intel wegen illegaler Abwerbung von Mitarbeitern verklagt. (as)