AOL-Chef beschwichtigt Aktionäre

Richard Parsons, Vorstandsvorsitzender von AOL Time Warner, will bis Ende 2004 die Schulden seines Unternehmens von 26 Milliarden auf 20 Milliarden US-Dollar senken.

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Von
  • Sebastian Eckel

Am vergangenen Freitag musste der neue Vorstandsvorsitzende von AOL Time Warner, Richard Parsons, in die Höhle des Löwen. Auf der jährlichen Hauptversammlung seines Unternehmens musste er den rund 500 Aktionären erklären, wie die im vorigen Jahr entstandenen Verluste in Milliarden-Höhe entstanden sind und warum Gerichtsprozesse gegen den ehemaligen Vorstand wegen Insiderhandels laufen, berichtet das Wall Street Journal. Parsons versuchte, die aufgebrachten Aktionäre zu beschwichtigen: "Die Zeiten sind hart, aber die Zukunft sieht besser aus."

Parsons kündigte an, die Schulden von derzeit 26 Milliarden US-Dollar bis Ende 2004 auf 20 Milliarden US-Dollar abzubauen. In seiner Präsentation konzentrierte sich Parsons auf das Geschäft von Time Warner, insbesondere auf das der Warner Bros. Studios. Dabei betonte er, dass fünf der sechs Geschäftsbereiche von AOL Time Warner ihr Geschäftsjahr 2002 sehr robust abgeschlossen hätten. Einzig bei Amerika Online sei das Geschäft schwierig.

Auf der Hauptversammlung wählten die Aktionäre auch einen neuen Board. Dabei erhielt der AOL-Gründer Steve Case nach der vorläufigen Auszählung 78 Prozent der Stimmen, die ehemaligen AOL-Manager Miles Gilburne und Kenneth Novack 65 und 82 Prozent, der Netscape-Gründer James Barksdale kam auf 79 Prozent. Die neun anderen Boardmitglieder versammelten mehr als 95 Prozent der Stimmen auf sich, berichtet die Financial Times Deutschland. Offenbar wollten die Aktionäre zum Ausdruck bringen, dass sie die Führungsmannschaft für den schwachen Aktienkurs verantwortlich machen. (see)