Klage wegen Insider-Geschäften bei AOL

Die University of California verklagt Manager von AOL Time Warner illegaler Insider-Geschäfte.

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Von
  • Sebastian Eckel

Die University of California (UCLA) hat am Montag eine 184-seitige Klageschrift beim US-Bundesgericht von Kalifornien gegen Manager von AOL Time Warner eingereicht. AOL-Gründer Steve Case, der frühere Firmenpräsident Robert W. Pittman und andere Spitzenmanager sollen wegen illegaler Insider-Geschäfte Schadenersatz leisten, berichtet die Washington Post. In der Klage wirft die Uni den Managern vor, 936 Millionen Dollar in einem Zeitraum von Juli 2000 bis November 2002 durch Insiderhandel erschlichen zu haben.

Durch die Fusion im Jahre 2001 von AOL und Time Warner will die UCLA 450 Millionen US-Dollar verloren haben. Nach eigenen Angaben besaß die Universität Time-Warner-Aktien im Wert von 800 Millionen US-Dollar. Zusammen mit der Amalgamated Bank, die einen Verlust von 55,9 Millionen US-Dollar erlitten haben soll, beteiligt sich die UCLA nun nicht mehr an einer Sammelklage gegen AOL Time Warner, da man sich in Kalifornien größeren Erfolg verspricht: Im Gegensatz zu anderen Bundesstaaten können in Kalifornien auch direkt Manager verklagt werden.

Nach Aussagen der Kläger waren Verantwortliche schon vor der Fusion über sinkende Werbeumsätze bei AOL informiert, hätten dies aber bewusst verschwiegen. Klägeranwalt William Lerach kommentierte gegenüber der Zeitung: "In den Monaten vor der Fusion wurden die AOL-Manager in häufigen Geheimsitzungen über die sinkenden Werbeumsätze aufgeklärt und sie berieten im wöchentlichen Rhythmus über die vernichtende Wirkung auf AOL." William Lerach ist Senior-Partner bei der Anwaltskanzlei Milberg Weiss Bershad Hynes & Lerach, die schon einmal eine Gemeinschaftsklage über 25 Milliarden US-Dollar gegen Enron geführt hat. (see)