AOL räumt mögliche Fehlbuchungen ein

Der US-Medienkonzern AOL Time Warner hat am Mittwoch eingeräumt, dass seine US-Online-Sparte AOL möglicherweise 49 Millionen US-Dollar falsch verbucht hat.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der US-Medienkonzern AOL Time Warner hat am Mittwoch eingeräumt, dass seine US-Online-Sparte AOL möglicherweise 49 Millionen US-Dollar falsch verbucht hat. In den vergangenen zehn Tagen seien Hinweise darauf aufgetaucht, wonach über sechs Quartale hinweg bis März 2002 Zahlungen von Dritten als Anzeigenaufkommen und Handelsumsätze verbucht worden seien, teilte das Unternehmen gestern mit. Der Fall sei der US-Börsenaufsicht SEC gemeldet worden und werde von einer internen Prüfungskommission weiter untersucht. Konkrete Angaben zu den Transaktionen wollte das Unternehmen jedoch nicht machen.

AOL Time Warner war nach einem Mitte Juli veröffentlichten Bericht der Washington Post in die Schusslinie des US-Justizministeriums geraten. Vor einigen Tagen verklagten zudem Aktionäre den Medienkonzern. In dem Zeitungsartikel war behauptet worden, das Unternehmen habe seine Online-Anzeigenumsätze aufgebläht. Der Konzern beteuert, er verhalte sich im Einklang mit den US-Buchführungsregeln (GAAP) und sei von dem Wirtschaftsprüfer Ernst & Young zweifach geprüft und gebilligt worden.

AOL-Konzernchef Richard Parsons und Finanzchef Wayne Pace unterzeichneten zudem am Mittwoch fristgerecht die Bilanzen des Unternehmens und übernahmen damit wie von der SEC gefordert die persönliche Verantwortung für die Richtigkeit der Zahlenwerke. Mit ihren Unterschriften sollen die Manager von an US-Börsen notierten Unternehmen mit mindestens 1,2 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz für die Richtigkeit der Unternehmenbilanzen einstehen und damit das Vertrauen von Anlegern und Investoren wiedergewinnen. (wst)