US-Justizministerium untersucht die Bücher von AOL Time Warner

Staatsanwälte in Virginia, wo die Online-Sparte ihren Sitz hat, arbeiten nun im Gleichschritt mit der amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC.

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Das US-amerikanische Justizministerium interessiert sich für die Buchführungspraktiken des Medien- und Online-Konzerns AOL Time Warner und hat nun eine Untersuchung eingeleitet. Staatsanwälte in Virginia, wo die Online-Sparte ihren Sitz hat, arbeiten im Gleichschritt mit der amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC, wie USA Today berichtet. Die New Yorker Börse reagierte anscheinend sofort und ließ den AOL-Kurs heute bisher um 7,9 Prozent auf 11,42 US-Dollar purzeln.

AOL Time Warner hatte vor einigen Tagen mitgeteilt, dass die SEC bestimmte Transaktionen der Internet-Sparte untersuche. In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es nun, in diesen Zeiten, wo jeder den Bilanzen misstraut, sei es kein Wunder, dass sich das Justizministerium auch für AOL interessiere. So wie mit der Börsenaufsicht will AOL auch mit den Ermittlern des Ministeriums "100 Prozent kooperieren".

AOL Time Warner war nach einem vor einigen Tagen veröffentlichten Bericht der Washington Post in die Schusslinie geraten. In dem Zeitungsartikel war behauptet worden, das Unternehmen habe seine Online-Anzeigenumsätze aufgebläht. Der Konzern beteuert, er verhalte sich im Einklang mit den US- Buchführungsregeln (GAAP) und sei von dem Wirtschaftsprüfer Ernst & Young zweifach geprüft und gebilligt worden. Dennoch haben AOL-Aktionäre eine Sammelklage gegen den Konzern eingereicht, weil sie sich durch die Bilanzierungspraktiken verschaukelt fühlen. (anw)