AOL streicht 2500 Stellen
Kurz vor dem geplanten Börsengang will die Time-Warner-Tochter mehr als ein Drittel der Belegschaft loswerden. Gehen nicht genug Mitarbeiter freiwillig soll es auch Kündigungen geben.
AOL macht sich schlank für die Börse: Im Zuge der geplanten Umstrukturierung sollen rund 2500 Jobs gestrichen werden. Wie das Wall Street Journal am heutigen Donnerstag berichtet, will sich die kurz vor der Abspaltung von der Mutter stehende Time-Warner-Tochter von mehr als einem Drittel der Belegschaft trennen. Insgesamt sollen jährliche Kosten in Höhe von 300 Millionen Dollar eingespart werden. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 6900 Mitarbeiter.
Sollten im Rahmen des derzeit laufenden Abfindungsprogramms nicht genügend Mitarbeiter "freiwillig" das Unternehmen verlassen, werde AOL kündigen müssen, sagte AOL-Sprecherin Tricia Primrose der Zeitung. Time Warner will die ungeliebte Internet-Tochter nach acht verlustreichen Jahren in die Eigenständigkeit entlassen und an die Börse bringen.
Der spektakuläre Zusammenschluss von Time Warner und dem damaligen Internet-Star AOL auf dem Höhepunkt der New Economy war eine der größten Fusionen der Branche, entpuppte sich dann allerdings als kapitaler Fehler. AOL hatte sich Time Warner für 160 Milliarden US-Dollar im April 2000 einverleibt und schuf so den Riesen AOL Time Warner. Nach dem die Dotcom-Blase geplatzt war, strich der Konzern das "AOL" im Herbst 2002 wieder aus dem Namen. Als Zugangsanbieter verlor AOL in den letzten Jahren rasant an Bedeutung und hat sein Geschäftsmodell im vergangenen Jahr voll auf den Portalbetrieb umgestellt. (vbr)