AOpen kündigt Mini-Barebone mit Dual-Core-Atom an

Noch bevor Intel eine Dual-Core-Variante des Billigprozessors Atom überhaupt erwähnt hat, kündigt AOpen bereits den damit bestückten Mini-PC XC uBox LE210 an.

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Auch AOpen mischt bei den Nettops mit, den von Intel ausgedachten Billig-Kompaktrechnern, in denen Prozessoren aus der Atom-Familie Diamondville stecken sollen. Gleich zwei Barebones mit Atom-Mainboards führt die AOpen-Webseite auf, die Baureihe heißt XC uBox; der Buchstabe "u" steht hier wohl eigentlich für das griechische µ (My) und soll auf "Micro" hindeuten.

In den XC uBox LE200 baut AOpen ein Mainboard mit Intels Atom 230 und dem Chipsatz 945GC ein; leider verzichtet auch AOpen auf eine DVI-Buchse, die digitale Displays mit einem scharfen Bildsignal versorgen könnte, und bietet lediglich einen VGA-Anschluss. Das LE200-Gehäuse bietet Platz für ein optisches Laufwerk in der Notebook-typischen Slimline-Bauform; als Festplatte kann man aber ein Laufwerk im 3,5-Zoll-Format einbauen oder alternativ eine 2,5-Zoll-Platte. Laut AOpen-Webseite soll der LE200-Barebone zusammen mit einem 150-Watt-Netzteil ausgeliefert werden, das überdimensioniert wirkt – selbst im Verbund mit einer 3,5-Zoll-Platte dürfte die Hardware nicht mehr als 45 Watt unter Volllast benötigen.

Für den XC uBox LE210 erwähnt AOpen einen noch namenlosen Dual-Core Atom als Hauptprozessor; Spekulationen zufolge will Intel im Herbst einen solchen Prozessor als Atom 330 und mit einer Thermal Design Power (TDP) von 8 Watt vorstellen. Hinter der wechselbaren Frontplatte des LE210 ist Platz für zwei USB-Sticks, mit denen man laut AOpen etwa einen Bluetooth-Transceiver und einen Adapter für drahtlose Tastatur und Maus nachrüsten kann.

Außer den Atom-Versionen des XC uBox gibt es mit dem LE300 auch ein Gerät, das für die sehr viel leistungsfähigeren AM2-Prozessoren von AMD ausgelegt ist. Diese Version bringt auch einen HDMI-Ausgang mit, als Chipsatz kommt hier der Nvidia GeForce 7050/nForce 630a zum Einsatz.

Auf der Gigabyte-Webseite sind unterdessen Detailinformationen zum Mini-ITX-Atom-Mainboard GA-GC230D aufgetaucht, welches sich kaum vom bereits lieferbaren Intel D945GCLF unterscheidet und ebenfalls einen Lüfter auf dem Northbridge-Kühlkörper trägt.

Die Firma Elitegroup Computer Systems (ECS) hingegen verzichtet bei den Atom-230-Boards 945GCT-D (V1.0) (DTX-Format) und 945GCD-CI (V1.0) (Mini-ITX-Format) auf Lüfter, und ebenfalls auf DVI. Laut den Spezifikationen für das DTX-Board ist dieses – anders als die meisten Atom-Mini-ITX-Boards – mit zwei DIMM-Slots und einem Steckplatz für PCIe-x1-Karten bestückt.

Mit DVI-Port ist das MI800 des taiwanischen Industrie-PC-Mainboard-Spezialisten iBase bestückt; den DVI-Ausgang koppelt iBase über den Chrontel-Chip CH7307 an den SDVO-Port der 945GC-Northbridge. Ein zweites Chrontel-IC (CH7308) stellt einen LVDS-Ausgang für ein weiteres Flatpanel bereit. Das iBase-Board dürfte deutlich teurer sein als die anderen hier erwähnten Atom-Platinen, es ist außerdem zum direkten Betrieb an 12 Volt Gleichspannung ausgelegt.

Ebenfalls recht teuer dürfte das mit einem "echten" Silverthorne-Atom aus der Baureihe Z500 bestückte KTUS15/mITX von Kontron sein, das es in den Versionen KTUS15/mITX - 1,1 und KTUS15/mITX - 1,6 gibt. Während Ersteres mit einem Atom Z510 (1,1 GHz) bestückt ist, sitzen auf Letzterem ein Atom Z530 (1,6 GHz wie bei Atom 230 und Atom N270) sowie zusätzlich ein Trusted Platform Module (TPM). Kontron verwendet zudem den besonders sparsamen Embedded-Chipsatz US15W, in dem allerdings statt des DirectX-9-kompatiblen GMA-950-Grafikkerns der von PowerVR entwickelte GMA 500 steckt. Über eine DVI-Buchse liefert er hier stets scharfe Bilder. (ciw)