IDF: Atom-Mobilplattform mit PowerVR- statt Intel-Grafik

Überraschendes Detail: Statt der eigenen integrierten Grafikkerne greift Intel zur Technik der Firma Imagination Technologies.

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Bei der Centrino-Atom-Plattform für Mobile Internet Devices (MIDs), genauer: beim integrierten Grafikkern des System Controller Hubs (SCH) "Poulsbo", setzt Intel statt auf die eigenen Graphics Media Accelerators (GMA) auf die PowerVR-Technik der Firma Imagination Technologies. Die PowerVR-Sparte der britischen Firma Imagination Technologies hatte um die Jahrtausendwende herum versucht, mit den Kyro-GPUs im Markt der PC-Grafikkarten Fuß zu fassen; die Chips hatte zunächst STMicroelectronics in Lizenz gefertigt. Größeren Erfolg hat die PowerVR-Technik im Embedded-Markt, die 2D/3D-Grafik- und Videobeschleuniger stecken beispielsweise in System-on-Chips (SoC) für Settop-Boxen sowie in einigen OMAP2-Handyprozessoren von TI.

Laut Imagination Technologies hat Intel in den Poulsbo-SCH sowohl die 2D/3D-Engine PowerVR SGX als auch den HD-Videobeschleuniger PowerVR VXD integriert. Der PowerVR-SGX-Kern soll OpenGL 2.0 sowie Microsofts Shader Model 3 unterstützen; MIDs sollen allerdings hauptsächlich unter (Moblin-)Linux laufen. Intel hatte angekündigt, dass Poulsbo externe Displays mit Auflösungen bis zu 1366 × 768, 1280 × 1024, 1080i oder 720p ansteuern kann und auch HD-Videos in diesen Formaten dekodiert.

Intel hatte betont, dass es sich bei Poulsbo nicht bloß um eine überarbeitete Variante der 945G-Familie mit DirectX-9-kompatibler GMA-950-Grafik handele wie etwa beim älteren 945GU für UMPCs mit A100-Prozessoren. Weshalb Intel nun die eigene Grafik-Technik für MID-Chips fallen lässt, ist noch unklar; zu den potenziellen Gründen zählt der Energiebedarf, aber auch die Zahl der benötigten Tranistoren – also letztlich die vom Grafikkern belegte Chip-Fläche –, mangelnde Entwicklungszeit oder die Patentsituation.

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