AR-Brille: Hololens 3 ist offenbar doch noch in Arbeit

Gerüchteweise stand die Hololens 3 schon vor dem Aus. Ein neues Statement hingegen bestätigt Microsofts Arbeit an einer neuen AR-Brille.

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(Bild: Microsoft)

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Microsoft hat bestätigt, dass das US-Unternehmen nach wie vor an einem Hardware-"Update" der Hololens 2 arbeitet. Nach zahlreichen Negativ-Schlagzeilen zur Hololens befürchteten Branchen-Insider bereits die Einstellung von Microsofts kommender AR-Brille.

Der Vizepräsident für Mixed Reality Scott Evans erklärt in dem Blog-Beitrag, dass sein Team lediglich auf den passenden Zeitpunkt warte, um einen Nachfolger mit "sinnvollen" Neuerungen produzieren zu können.

"Niemand möchte für nur zehn Prozent bessere Leistung ein bisheriges Modell obsolet machen", führt Evans aus. Noch benötigten die Kunden keinen Nachfolger zur Hololens 2, "aber sie wollen wissen, dass er zur rechten Zeit da sein wird". Microsoft habe von zahlreichen Geschäftskunden das Feedback bekommen, dass sie nicht wie bei Endkunden üblich alle zwei Jahre ihre Hardware ersetzen wollten. Dabei dürfte auch der Preis eine wichtige Rolle spielen: Die Hololens 2 schlug zum Start im Jahr 2019 mit 3799 Euro zu Buche.

Derzeit arbeite Microsoft an der Verbesserung aller wichtigen Hardware-Bestandteile wie dem Bildschirm, der Sensoren, dem Tracking sowie der Akkulaufzeit. Potenzielle Käufer sollten schließlich ein Gerät erhalten, das ihnen einen "noch höheren Nutzwert für ihre Investition" einbringe. Technische Details oder einen möglichen Release-Zeitraum wurden nicht genannt.

Zuletzt sorgte unter anderem die Militär-Variante der AR-Brille (IVAS) für negative Presse. Die Augmented-Reality-Brille zeigte bei Testläufen einige Tücken. Träger klagten über Übelkeit, Kopfschmerzen oder Überanstrengung der Augen. Berichten zufolge ist die Akzeptanz bei den Soldaten der Army immer noch gering. Evans hingegen freut sich im Blogartikel über den "Trickle Down"-Effekt: Erkenntnisse der "Early Adopters" aus dem Militäreinsatz könnten zum Teil auch einem kommenden Standard-Modell zugutekommen.

Bereits im Juni verließ Hololens-Erfinder Alex Kipman seinen langjährigen Arbeitgeber Microsoft. Zuvor dementierte er noch die Gerüchte zu einem Entwicklungsstopp der Hololens 3. Auch die im Oktober angekündigte Meta-Kooperation für Microsoft Teams auf der Meta Quest Pro ließ einige Branchenkenner vermuten, dass sich Microsoft fortan eher auf AR-Software als auf Hardware konzentrieren könnte.

Während die Entwicklung transparenter AR-Brillen stockt, machen ihnen mittlerweile moderne Virtual-Reality-Brillen Konkurrenz. Sowohl Metas neue Quest Pro als auch Varjo-Headsets beherrschen Augmented-Reality-Funktionen. Sie nehmen das farbige Umgebungsbild mit den Frontkameras auf, um es mit Computergrafik anzureichen. So lässt sich etwa über einem realen Tisch ein 3D-Modell bearbeiten oder ein AR-Tabletop-Rollenspiel wie Demeo starten.

(mki)