Absatzflaute im IT-Sektor bis 2003

Analysten erwarten eine weitere Verlangsamung des Wachstums im amerikanischen IT-Markt auf 5 bis 5,5 Prozent.

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Von
  • David Adamczewski

Die Flaute in der Computer-Branche wird in den kommenden zwei Jahren anhalten. Nach einem Bericht des Wall Street Journals erwarten Analysten eine weitere Verlangsamung des Wachstums im amerikanischen IT-Markt auf 5 bis 5,5 Prozent. Weltweit verzeichnet der IT-Sektor einen Rückgang beim Wachstum von 10 auf 7 bis 7,5 Prozent. Frühestens 2003 werde die Branche jährlich wieder um zehn Prozent zulegen können, meinen die Analysten. Die PC-Absatzflaute treffe beinahe alle großen Computerhersteller, beispielsweise Hewlett-Packard, Compaq, Dell und Server-Spezialist Sun. Branchenprimus IBM profitiere lediglich von einem Vergleich mit schwachen Ergebnissen aus dem letzten Jahr, schreibt das US-Blatt.

In den letzten Wochen gaben alle der oben genannten Unternehmen Entlassungen oder Gehaltskürzungen bekannt. Bereits im Mai 2001 musste Sun-Finanzchef Michael Lehman die Gewinn- und Umsatzprognosen für das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres deutlich senken. Hewlett-Packard kündigte hingegen Ende Juni 2001 an, die Gehälter seiner 88.500 Mitarbeiter zwischen Juli und Oktober um zehn Prozent kürzen zu wollen; der Verzicht auf zehn Prozent des Gehaltes, der auch die deutschen Mitarbeiter betrifft, ist allerdings freiwillig.

Aber auch PC-Direktverkäufer wie Dell bleiben von der Krise im IT-Sektor nicht verschont; das Unternehmen kündigte bereits die Streichung von 3.000 bis 4.000 Arbeitsplätzen an. Entlassungen gibt es aber auch bei Firmen wie Compaq – die Texaner gaben Anfang April die Streichung von 700 Arbeitsplätzen in Schottland bekannt.

Der weltgrößte Chiphersteller sieht die Aussichten dagegen nicht ganz so pessimistisch; der Intel-Vorstandsvorsitzende Craig Barrett erwartet eine Kurserholung der Computerunternehmen jedoch nicht vor Ende dieses Jahres. Dem Wirtschaftsmagazin Capital sagte Barrett: "Ab Ende des Jahres geht es mit der Computerindustrie und später dann auch mit der Telekommunikationsbranche an den Börsen wieder aufwärts." Zurzeit seien die Kurse "viel praxisnäher als bei der Übertreibung vor einem Jahr." (daa)