Abschreibungen ziehen TomTom ins Minus

Vor allem wegen Abschreibungen auf das im vorigen Jahr übernommene Unternehmen Tele Atlas schreibt der niederländische Navigationsgerätehersteller 989 Millionen Euro in roten Zahlen.

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Der niederländische Navigationsgerätehersteller TomTom musste im vergangenen vierten Quartal seines Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang um 17 Prozent auf 528 Millionen Euro verbuchen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) schrumpfte laut Mitteilung um 46 Prozent auf 82 Millionen Euro. Vor allem wegen Abschreibungen auf das im vorigen Jahr übernommene Unternehmen Tele Atlas steht unterm Strich ein Nettoverlust von 989 Millionen Euro. Vor einem Jahr schrieben die Niederländer noch 107 Millionen Euro in schwarzen Zahlen.

Die Sparte Personal Navigation Device (PND) sei 2008 um gut 30 Prozent gewachsen, teilt TomTom weiter mit. Angesichts der steigenden Akzeptanz für die mobilen Navigationsgeräte rechnet das Unternehmen hier mit einem weiteren Wachstum – zunächst aber wohl durch die schwierige wirtschaftliche Situation gebremst. TomTom war zuletzt davon ausgegangen, dass in Europa und Nordamerika in diesem Jahr bis zu 17 Millionen PND verkauft werden, dazu wolle TomTom bis zu 12 Millionen Stück beitragen und 1,4 Milliarden und 1,6 Milliarden Euro umsetzen.

Ende Oktober hatte TomTom den Rahmen der Umsatzerwartung für 2008, der zuvor von 1,95 Milliarden bis 2,15 Milliarden Euro reichte, auf 1,75 Milliarden bis 1,85 Milliarden Euro gesenkt. Nun meldet das Unternehmen 1,67 Milliarden Euro Umsatz gegenüber 1,73 Milliarden im Jahr 2007. Dem Gewinn von 317 Millionen Euro vor einem Jahr steht nun ein Verlust von 873 Millionen Euro gegenüber. Das Unternehmen hat ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt, durch das es 60 Millionen Euro einsparen will. Zudem könnte es sein, dass TomTom bestehende Kredite neu verhandeln muss, berichtet die Financial Times. (anw)