Accounts "folgen": Threads von Meta rückt noch etwas näher ans Fediverse heran
Meta vertieft die Anbindung von Threads ans Fediverse ein wenig mehr: Außerhalb der EU können Accounts nun Profilen auf Mastodon & Co. folgen.

(Bild: Primakov/Shutterstock.com)
Der Kurzmitteilungsdienst Threads von Meta hat den nächsten kleinen Schritt auf dem Weg zur angekündigten Anbindung an Mastodon und das Fediverse absolviert. Außerhalb der Europäischen Union können Nutzer und Nutzerinnen nun begrenzt Accounts folgen, die außerhalb von Threads angelegt wurden – das betrifft vor allem Mastodon. Die Anbindung funktioniert aber vorerst nur rudimentär, so tauchen von dort abgesetzte Beiträge nicht automatisch in der Timeline auf Threads auf.
Angekündigt hat das Meta-Chef Mark Zuckerberg, der darauf hinweist, dass man bislang nur Accounts folgen kann, die mit Threads interagiert haben, also bei einem ans Fediverse angeschlossenen Profil einen Like oder eine Antwort hinterlassen hat, oder einem folgt. Aber auch wenn diese Hürde genommen ist, funktioniert das Folgen nicht so, wie auf Threads gewohnt. Um die Beiträge eines solchen Profils zu sehen, muss man es direkt aufsuchen. Threads-Chef Adam Mosseri hat aber ergänzt, dass man sich bei neuen Beiträgen eines solchen Profils benachrichtigen lassen kann.
Ende der Walled Gardens?
In Europa funktioniert das noch nicht, bestätigte Threads-Entwickler Peter Cottle. Der hat erst vor wenigen Wochen versichert, dass die Einführung der Fediverse-Anbindung in Europa weiterhin ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Insgesamt hält Meta demnach daran fest, Threads auf eine Art und Weise für Konkurrenten zu öffnen, wie das bislang bei keinem der großen sozialen Netzwerke der Fall ist. Schon jetzt können Bluesky und Mastodon miteinander verbunden werden, nun wachsen beide noch enger mit Threads zusammen.
Damit dem Fediverse verbundene Versprechen auf untereinander verbundene Netzwerke, bei denen die Accounts die Kontrolle über ihre Verbindungen behalten, ist zuletzt vor allem in den USA auf sichtliches Interesse gestoßen. Immer mehr Dienste haben eine Anbindung eingeführt oder arbeiten daran. So hat etwa die Magazin-App Flipboard damit begonnen, die eigenen Inhalte zu föderieren, also ans Fediverse anzubinden. Ersten Accounts kann man bereits folgen, beispielsweise auch von heise online. Auch die Blogging- und Newsletter-Plattform Ghost arbeitet an solch einer Verknüpfung, WordPress-Blogs lassen sich schon länger verbinden. Bald könnten also zum Beispiel komplette Artikel aus Ghost über Mastodon geteilt und dann direkt in Bluesky oder Threads empfangen werden.
(mho)