Acer Predator GM7: PCIe-4.0-SSD mit ungewohntem Controller und Flash-Speicher

Normalerweise stammt der Flash-Speicher auf SSDs von Kioxia, Samsung, Solidigm, SK Hynix oder Western Digital. Die Acer Predator GM7 nutzt Flash von YMTC.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von

Eine Acer-SSD ist schon einmal recht ungewöhnlich, doch diese erst recht: Die beim chinesischen Unternehmen BiWin unter Acer-Lizenz gefertigte Predator GM7 nutzt den noch recht neuen PCIe-4.0-SSD-Controller MAP1602A von Maxio und TLC-Flash mit 128 Lagen von der chinesischen Yangtze Memory Technology Corporation (YMTC). Es ist die erste SSD mit dem chinesischen Speicher, die wir in die Finger bekommen – zumindest wissentlich, denn BiWin fertigt auch SSDs für andere Hersteller, unter anderem HP.

Einen DRAM-Cache hat BiWin auf der SSD nicht verbaut, dennoch soll die SSD mit maximal 7,4 GByte/s beim Lesen respektive 6,7 GByte/s beim Schreiben sehr schnell sein. Auch verspricht das Unternehmen rund 1 Million IOPS bei Zugriffen auf zufällige Adressen. Wir hatten die Gelegenheit, eine der ersten SSDs zu testen.

Die von BiWin versprochenen Datenraten konnten wir im Test fast erreichen, beim Lesen großer Dateien lagen unsere Messungen sogar noch ein kleines Stück darüber. Auch bei Zugriffen auf zufällige Adressen konnten wir rund 1 Million IOPS messen. Naturgemäß sinkt die Geschwindigkeit einer SSD, wenn der SLC-Cache voll ist: Nach fünf Minuten Schreiben lag die Geschwindigkeit der Predator GM7 bei nur noch knapp 5,4 GByte/s – immer noch ein guter Wert.

Der Anwendungsbenchmark PCMark 10 bescheinigt der SSD Werte im oberen Mittelfeld, beim dauerhafter Belastung aber fällt sie etwas zurück.

Über den SSD-Controller ist nicht viel bekannt. Er stammt von dem ebenfalls chinesischen Unternehmen Maxio, einem Spin-off des Chipherstellers JMicron. Er nutzt lediglich vier NAND-Kanäle; die meisten schnellen PCIe-4.0-Controller verteilen die Daten über acht Kanäle auf den Flash-Speicher. Dafür arbeitet er bereits mit der aktuellen Flash-Schnittstelle ONFI 5.0, die eine Geschwindigkeit von 2400 MT/s vorsieht – auch wenn der verwendete Speicher dies nicht zulässt. Der MAP1602A ist einer der ersten Controller mit Unterstützung für die NVMe-Version 2.0; für die Anwendung im Notebook oder PC hat dies jedoch keine Vorteile.

Aktuell plant BiWin, die SSD mit 512 GByte sowie 1 und 2 TByte Speicherplatz zu bauen. Noch ist jedoch nicht bekannt, ob die SSD jemals so auf dem deutschen Markt erscheinen wird. Durch den Verzicht auf den DRAM-Baustein dürfte sie dann aber zu den günstigeren flotten SSDs mit PCIe 4.0 zählen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(ll)