Activision Blizzard: Leiharbeiter in Qualitätssicherung bekommen Festanstellung

Leiharbeiter in der Qualitätssicherung von Activision Blizzard bekommen eine Festanstellung und erhöhte Löhne. Gewerkschaftler sind davon ausgeschlossen.

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(Bild: Casimiro PT/Shutterstock.com)

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Activsion Blizzard gibt Leiharbeitern in den USA eine Festanstellung: Der US-amerikanische Videospielpublisher macht eigenen Angaben zufolge 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Qualitätssicherung zu Festangestellten. Ihr Gehalt erhöht Activision Blizzard außerdem auf mindestens 20 US-Dollar pro Stunde.

Die Erhöhung des Stundenlohns gilt bereits ab dem 17. April, die Festanstellungen folgen zum 1. Juli. Zuerst berichtete Bloomberg über den Schritt. In der Vergangenheit war Activision Blizzard mehrfach für die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung von Leiharbeitern in der Qualitätssicherung kritisiert worden.

Bereits im September hatte Activision Blizzard 500 befristete Stellen zu Festanstellungen umgewandelt, dabei allerdings auch 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gekündigt. Seitdem haben Angestellte beim Activsion-Studio Raven Software ihre Bemühungen um eine Gewerkschaft intensiviert. Diese Angestellten sind von den Gehaltserhöhungen ausgeschlossen – gegenüber Bloomberg begründet Activision Blizzard das mit rechtlichen Gründen.

QA-Tester sind in der Gaming-Branche dafür verantwortlich, Entwicklungsversionen von Videospielen auf Bugs und Fehler abzuklopfen. Diese Stellen gelten als besonders schlecht bezahlt, was unter anderem eine interne Gehaltsumfrage bei Blizzard aus dem Jahr 2020 belegte. Spieleunternehmen wie Activision Blizzard wehren sich derweil rigoros gegen das Aufkommen von Gewerkschaften. Eine Gewerkschaft bei der Tochterfirma Raven Software würde zu den ersten in der gesamten Branche zählen.

Activision Blizzard steht außerdem wegen eines Sexismus-Skandals unter Druck: Bei der Blizzard-Abteilung des Unternehmens sollen jahrelang weibliche Angestellte diskriminiert, belästigt und benachteiligt worden sein. Belastet ist auch Unternehmenschef Bobby Kotick, der Anschuldigungen verschwiegen haben soll. Außerdem steht das Unternehmen vor einer möglichen Rekord-Übernahme durch Microsoft, das 69 Milliarden US-Dollar für die Spielefirma zahlen möchte. Die geplante Übernahme wird derzeit von der US-Behörde FTC geprüft.

(dahe)