Activision-Übernahme: Microsoft und Sony streiten über "Call of Duty"

Microsoft möchte "Call of Duty" auch nach Abschluss der Activision-Übernahme auf der Playstation veröffentlichen. Doch Sony findet das Angebot "unzureichend".

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(Bild: Activision)

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Sony und Microsoft streiten sich öffentlich über die Zukunft der "Call of Duty"-Reihe: Playstation-Chef Jim Ryan bezeichnete Microsofts Angebot, die "Call of Duty"-Spiele auch nach der geplanten Übernahme von Activision-Blizzard auf der Sony-Konsole zu veröffentlichen, in einem Interview als "auf vielen Ebenen" unzureichend.

Microsoft will den Spielepublisher Activision-Blizzard, der die beliebten "Call of Duty"-Spiele entwickelt, für 69 Milliarden US-Dollar kaufen. Um Spiele-Fans und nicht zuletzt Kartellwächter gelinde zu stimmen, hat Microsoft aber bereits in Aussicht gestellt, die Spiele der "CoD"-Reihe auch nach der Übernahme weiterhin auf Playstation anzubieten. Das ist keine Selbstverständlichkeit: Nach der Übernahme von Bethesda entschied sich Microsoft direkt dazu, künftige Titel wie "Starfield" nur noch auf Xbox und PC anzubieten.

Bei "Call of Duty" soll das zumindest vorerst nicht passieren, bekräftigte Phil Spencer in der vergangenen Woche noch einmal in einem Blog-Eintrag. "Call of Duty"-Spiele sollen demnach auf der Playstation am selben Tag erscheinen wie anderswo, heißt es dort. Doch diese Zusage sei unzureichend, sagte Playstation-Chef Ryan nun dem Branchenmagazin Gamesindustry.biz. Denn Microsoft Versprechen gelte nicht lange genug.

Microsofts Xbox-Chef Phil Spencer hatte "mehrere weitere Jahre" in Aussicht gestellt, ohne nähere Angaben zu machen. Laut Ryan gilt die Zusage lediglich für drei Jahre über eine bereits zuvor ausgehandelte Vereinbarung hinaus. Diese wiederum soll laut Gamesindustry.biz für die kommenden drei "Call of Duty"-Releases gelten, also voraussichtlich bis 2024. Entsprechend würde Microsofts erweiterte Zusage bis 2027 gelten. Klar ist in jedem Fall: Microsofts "Call of Duty"-Versprechen an Sony hat ein Ablaufdatum.

"Eigentlich wollte ich mich nicht zu etwas äußern, das aus meiner Sicht eine private, geschäftliche Unterhaltung ist", sagte Ryan dem Branchenmagazin. "Aber ich möchte das klarstellen, weil Phil Spencer das Thema in die Öffentlichkeit getragen hat." Microsofts berücksichtige nicht die Auswirkungen auf Playstation-Spielerinnen und -Spieler.

Ob und wann Microsoft Activision-Spiele künftig exklusiv auf der Xbox veröffentlichen möchte, ist nicht nur für Spiele-Fans relevant. Auch internationale Kartellwächter könnten Microsofts Exklusivstrategie in ihre Bewertungen einfließen lassen. Dass die Übernahme genehmigt wird, ist keinesfalls sicher. Zuletzt entschieden sich britische Kartellwächter der Competition and Markets Authority, den geplanten Deal genauer zu untersuchen.

Die geplante Übernahme von Activision-Blizzard wäre der teuerste Deal in der Geschichte der Spielebranche. Die Branche tendiert derzeit stark zur Konsolidierung: Microsoft-Konkurrent Sony kauft Bungie, Embracer kauft Teile von Square Enix und auch um EA gibt es Übernahmegerüchte. Der chinesische Tech-Riese Tencent hat jüngst außerdem seinen Anteil am französischen Publisher Ubisoft verdoppelt. Zu den Gründen für diese Entwicklung gehören die steigenden Preise für die Spielentwicklung und die massiven Gewinnmöglichkeiten in der umsatzstärksten Unterhaltungsmedienbranche.

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(dahe)