Adblocker gegen Facebook: Der Kampf geht weiter

Mit einer neuen Filter-Engine will Adblock Plus Werbung auf der weltgrößten Social-Media-Plattform aussperren. Ein neuer Schlagabtausch ist zu erwarten.

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Adblock Plus

(Bild: dpa, Stephan Jansen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Das Katz-und-Maus-Spiel um Facebook-Anzeigen geht weiter. Der Hersteller der Browser-Erweiterung Adblock Plus hat eine neue Version seines Werbeblockers vorgestellt, der nun auch die Umgehungsmaßnahmen von Facebook aushebeln können soll. Nach dem ersten Schlagabtausch zwischen Adblockern und Facebook vor einem Jahr greift Eyeo nun tiefer in die technische Trickkiste. So hat der Hersteller eine neue Art von Filtern eingeführt, die die Elemente einer Website detaillierter als bisher analysieren kann.

Das Update soll innerhalb der nächsten zwei Tage automatisch eingespielt werden. In ersten Stichproben erweisen sich die neuen Filter als effektiv. Allerdings sind sie bisher nur für die Versionen des Werbeblockers für Chrome und Opera erhältlich. Zudem arbeiten die neuen Filter wesentlich langsamer als die bisherigen Filter.

Die Erweiterung war notwendig, da Facebook keine fremden Adserver zulässt, sondern volle Kontrolle über die eigene Plattfom hat. In der Vergangenheit konnte Facebook deshalb Adblocker relativ einfach ausmanövrieren: Die Facebook-Angestellten änderten den Quelltext der Website so lange, bis die Adblock-Filter nicht mehr zwischen normalen Inhalten und Werbung unterscheiden konnten. Auch andere Websites versuchen auf diese Weise Werbung durch Adblocker zu schmuggeln, sind aber nicht so erfolgreich wie Facebook.

Immer wenn Filter-Autoren meinten, eine neue Schwachstelle gefunden zu haben, ließ Facebook sie wieder auflaufen. Ein neuerlicher Versuch durch die Browser-Erweiterung Adblock Anfang August endete innerhalb von zwei Tagen. Auch Eyeo möchte für die neuen Filter keine Wirksamkeits-Garantie übernehmen – Gegenmaßnahmen durch Facebook seien zu erwarten, kündigt Eyeo-Manager Ben Williams im Firmenblog an.

Eyeo betont hierbei, dass das Unternehmen selbst nicht die Filterlisten schreibe – dies sei der Open-Source-Community überlassen. Gleichzeitig bietet Eyeo Firmen wie Facebook die Aufnahme auf eine kommerzielle Whitelist an, wenn diese die Bedingungen für "Acceptable Ads" erfüllen und einen Anteil der Werbeumsätze an die Hersteller der Adblocker abgeben. Bereits ohne Anpassungen würden die aktuell ausgelieferten Facebook-Anzeigen diese Kriterien in den allermeisten Fällen erfüllen.

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(mho)